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I. Herz.

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Oertlicher Tod. Nekrose. 573<br />

sich zu den contagiösen Diphtherien seeundäre Erkrankungen innerer<br />

Organe, als Milz- und Lymphdrüsenschwellung, Enteritis, Nephritis,<br />

die bei den rein lokalen Diphtherien sich niemals einstellen, und end­<br />

lich scheinen auch die vielbesprochenen und noch immer räthselhaften<br />

Lähmungen oder Paresen etlicher Muskelgruppen, besonders Accom-<br />

modationsparesen, das Privileg der contagiösen Diphtherien zu sein.<br />

Die soeben hervorgehobenen Eigenthümlichkeiten dieser Diph­<br />

therien dürften einerseits ausreichen, ihnen eine besondere Stellung zu<br />

vindiciren andererseits es rechtfertigen, dass wir sie zu den Infec­<br />

tionskrankheiten rechnen. Wenn Sie Sich aber dessen erinnern<br />

wollen, was ich Ihnen früher über das Virus der Infectionskrank­<br />

heiten mitgetheilt habe, so werden Sie es gewiss von vorn herein<br />

für äusserst wahrscheinlich halten, dass es sich auch bei diesen<br />

Diphtherien um ein organisirtes Virus, d. h. um Bacterien Wir­<br />

kung handelt. In der That ist gerade für den infectiösen Rachen-<br />

und Kehlkopfscroup der pathogene Einfluss von Schizomyceten schon<br />

sehr früh in Anspruch genommen und durch thatsächliche Nachweise<br />

seitdem auch besser gestützt worden, als für die meisten anderen<br />

infectiösen Processe. Das Vorkommen einzelner Mikrokokken, oder<br />

auch selbst von Haufen auf und in der Pseudomembran würde<br />

freilich aus naheliegenden Gründen nichts beweisen; aber von sehr<br />

guten Beobachtern ist wiederholt im Schleimhautgewebe unterhalb der<br />

Croupmembran die Gegenwart von Mikrokokkencolonien, wie es scheint,<br />

hauptsächlich in Lymphgefässen constatirt worden; auch finden sich<br />

in diesen Fällen öfters kleine Bacterienherde im <strong>Herz</strong>fleisch, in<br />

der Leber, den Nieren und andern Organen. Gegenüber den zahl­<br />

reichen positiven Angaben, die es in der Litteratur giebt, kann es<br />

nicht ins Gewicht fallen, dass es nicht jedesmal gelingt, die Mikro­<br />

kokkenhaufen nachzuweisen. Denn auch abgesehen davon, dass viel­<br />

leicht die sporadisch vorkommenden Fälle von Baohencroup, bei denen<br />

uns im hiesigen Institut die Auffindung der Colonien nicht geglückt<br />

ist, von der epidemischen Form gerade so abgetrennt werden müssen,<br />

wie die Cholera nostras von der Asiatica, so kennen wir die detaillirte<br />

Geschichte der Bacterieninfection in diesen Fällen noch viel zu wenig,<br />

um schon die Bedingungen bezeichnen zu können, unter denen man<br />

die Colonien z. B. noch oder nicht mehr zu finden erwarten darf. Auch<br />

bin ich aus diesem Grunde völlig ausser Stande, Ihnen bereits eine<br />

Theorie der Bacterienwirkung zu entwickeln. Nur darauf möchte ich<br />

Ihre Aufmerksamkeit lenken, wie vortrefflich es zu letzterer stimmt,

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