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I. Herz.

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Oertlicher Tod. Nekrose. 561<br />

daselbst gewissermassen condensiren, ohne dass die letzteren belebte<br />

Wesen zu sein brauchen; auch i^t es nicht unmöglich, dass durch die<br />

wiederholte Filtration, besonders durch Thonzellen, gewisse chemische<br />

Veränderungen an den filtrirenden Substanzen hervorgebracht werden,<br />

welche deren phvsiologische Wirksamkeit zu schwächen geeignet sind.<br />

Nach Allem scheint mir die Auffassung Panums in hohem Grade<br />

plausibel wonach das putride Gift eine in Wasser lösliche, wahr­<br />

scheinlich den Pfianzenalkaloiden analoge Substanz bildet: auch dass<br />

die mehrfach versuchte 1 ' Reindarstellung bisher noch nicht geglückt<br />

ist, kann einlach darin seinen Grund haben, dass dasselbe gar kein<br />

reiner Körper, sondern, wie Panum vermuthef, aus mehreren giftigen<br />

Stoffen zusammengesetzt ist. Insofern freilich dies Gift bei der Fäul­<br />

niss sich bildet, schuldet es seine Entstehung allerdings den Fäulniss­<br />

baeterien; aber das berechtigt doch in keiner Weise, das Faullieber<br />

als eine Bacterienkrankheit zu bezeichnen. Gleichsam um die Un­<br />

richtigkeit solcher Auffassung recht ad oculos zu demonstriren, findet<br />

man öfters bei Individuen, die an Gangrän der Lungen oder eines<br />

Beins zu Grunde gegangen sind, Bacteriencolonien im <strong>Herz</strong>fleisch, den<br />

Nieren, auch der Leber. Diese Colonien aber sind von den gewöhn­<br />

lichen grauen Höfen umgeben, die, trotzdem ein putrider Gangrän­<br />

herd im Körper vorhanden ist, doch lediglich die Zeichen einfacher<br />

Coagulationsnekrose an sich tragen. Dass diese Colonien aus dem<br />

Gangränhcrd den Eingang in die Säftebahnen des Organismus ge­<br />

funden, ist zum Mindesten höchst wahrscheinlich; und doch wird<br />

Niemand daran denken, diese vereinzelten Haufen für die All gemein-<br />

intoxioation des Körpers verantwortlich machen zu wollen. Immerhin<br />

veranschaulicht solche Complication sehr gut die Schwierigkeiten, mit<br />

welchen sowohl die Beurtheilung der einschlägigen Krankheitsfälle,<br />

sowie die experimentelle Bearbeitung dieser Frage zu kämpfen hat.<br />

Wo putride Gangrän Platz gegriffen, muss es Spaltpilze geben, und<br />

nicht minder wimmelt es davon in jeder Faulflüssigkeit; dass mithin<br />

bei den unter diesen Umständen auftretenden Krankheitserscheinungen<br />

Bacterien coneurriren können, steht ausser aller Frage, und dass sie<br />

es thatsächlich werden, auch das wird Ihnen höchst plausibel sein,<br />

sobald Sie bedenken, dass nicht blos Baeterium termo in den faulenden<br />

Geweben und Flüssigkeiten enthalten ist, sondern auch zahlreiche<br />

andere Formen, gegen welche der thierische Körper sich nicht in<br />

gleichem Maasse resistent verhält, als gegen jenes. Hat man aber<br />

darum das Recht jedes bei Menschen mit putrider Gangrän oder bei<br />

Cohnheim, Allgemeine Pathologie. 2. Aufl. ;]g

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