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I. Herz.

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Pathologie der anorganischen Gewebsbestandtheile. 617<br />

standtheile der Nahrung und deshalb auch unseres Körpers sind. Von<br />

den so leicht löslichen Alkalisalzen ist es allerdings undenkbar, dass<br />

dieselben jemals an irgend einer Stelle des Körpers in ungelöstem<br />

Zustande sich festsetzen. Desto weniger lässt sich diese Möglichkeit<br />

für die Erdsalze verkennen, deren basische Salze ja so schwer<br />

löslich in wässrigen Flüssigkeiten sind, dass selbst der Modus, durch<br />

den dieselben im Blute und der Lymphe etc. in Lösung erhalten<br />

werden, noch strittig ist. In der That gehört die Verkalkung zu<br />

den allerhäuligsten Ernährungsstörungen, die im menschlichen Körper<br />

vorkommen- 0 . Wir reden von Verkalkung, wenn in einem Ge­<br />

webe Kalksalze in ungelöster Form existiron, ohne dass dieselben<br />

dabei eine so innige Verbindung mit der organischen Substanz des<br />

(Jewebes eingegangen sind, wie es beim Knochen der Fall ist: die<br />

Erdsalzc der Verkalkung sind den Geweben lediglich beigemengt,<br />

imprägnirt, nicht anders, wie das Silber bei der Argyrie. Die<br />

Salze selber sind naturgemäss dieselben, welche die anorganische Sub­<br />

stanz des Knochens zum bei Weitem grössten Theil ausmachen, näm­<br />

lich neutrales gesättigtes Calciumphosphat (P04)2Ca3 nebst gewöhn­<br />

lich viel geringeren Mengen von kohlensaurem Kalk; auch von phos­<br />

phorsaurer und kohlensaurer Magnesia lassen sich in der Regel<br />

mindestens Spuren nachweisen. Zu erkennen ist keine andere Er­<br />

nährungsstörung so leicht und sicher, wie die Verkalkung: denn da es<br />

sich eben um ausgefällte, ungelöste Erdsalze handelt, so offenbart<br />

sich die geringste Spur von ihnen bei der mikroskopischen Unter­<br />

suchung sogleich in Gestalt fein IT. starklichtbrechender Körnchen, die<br />

sich in Säuren vollkommen auflösen. Wird die Menge der Kalkkörn­<br />

chen grösser, so nimmt die betreffende Partie schon für das blosse<br />

Auge eine weissliche Farbe an, und bei noch reichlicherer Anhäu­<br />

fung derselben unterscheidet sich die Stelle auch für das Gefühl<br />

durch ihre Härte. Aber selbst in den höchsten Graden der Verkal­<br />

kung giebt es nicht eine so gleidimässige Durchdringung des Gewebes<br />

mit Kalksalzen, wie sie für den Knochen charakteristisch ist. A 7 iel-<br />

mehr pflegen sich sehr lange die Erdsalze in Gestalt distineter Körn­<br />

chen zu erhalten, die höchstens zu gröberen, eckigen, sehr hartcon-<br />

tourirten Körnern zusammenschmelzen: dass wirklich eine grössere<br />

zusammenhängende glänzende Kalkmasse entsteht, gehört schon zu<br />

den Seltenheiten. Gegen eine Verwechselung mit wirklichem Knochen<br />

schützt freilich auch dann das Fehlen der für das Knochengewebe<br />

charakteristischen Structur mit Knoehenkörperehen und Lamellen, vom

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