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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

hat die Form der Nekrose bedeutenden Einfluss. Dann aber kommt<br />

gerade für dieses Moment sowohl die allgemeine Constitution des<br />

Kranken, als auch die besondere Einrichtung der Oertlichkeit, an der<br />

das Ulcus sich befindet, in Betracht. Nach der Intensität, mit der<br />

die reactive Entzündung einhergeht, unterscheidet man die atonischen<br />

oder torpiden Geschwüre und im Gegentheil die erethischen oder<br />

entzündlichen; auch die Unterscheidung der ödematösen, hämorrhagischen<br />

und fungösen Geschwüre bezieht sich auf die Eigenschaften<br />

des Geschwürsgrundes und -Ränder, resp. auf die Art der<br />

entzündlichen Reaction und die Beschaffenheit der entzündlichen Granulationen.<br />

Der Einfluss der Localität endlich macht sich bei keinem<br />

Geschwür in gleichem Grade geltend, wie beim Ulcus simplex ventriculi,<br />

dessen Grund immer rein ist, weil Alles, was von Eiter dabei<br />

producirt wird, alsbald der Magensaftverdauung unterliegt. An dem<br />

Grundprincip der Geschwürsbildung wird indess durch solchen Einzelfall<br />

Nichts geändert; wie es kein Geschwür giebt ohne vorhergehende<br />

Nekrose, so ist es auch unter allen Umständen die reactive<br />

demarkirende Eiterung, welche zur Abstossung des<br />

Nekrotischen führt und damit erst das Geschwür macht.<br />

Fragen wir nun nach der ferneren Geschichte der Geschwüre und<br />

nach ihrer Bedeutung für den Organismus, so würde es freilich absurd<br />

sein, über Dinge von so ungleicher Dignität in Bausch und<br />

Bogen urtheilen zu wollen. Niemand von Ihnen wird daran denken,<br />

dass es für einen Menschen gleichwertig sei, ob er ein krebsiges<br />

oder ein syphilitisches oder gar ein einfaches Hautgeschwür nach<br />

einer Verbrennung hat, und Niemand wird bei diesen Ulcerationen<br />

einen ähnlichen Verlauf voraussetzen. Nichtsdestoweniger kommen sie<br />

alle in dem Einen, uns im Augenblicke am meisten interressirenden<br />

Punkte überein, dass mittelst des Geschwürs der Organismus von<br />

der für ihn ohnehin werthlosen und selbst gefährlichen nekrotischen<br />

Masse befreit wird. Wenigstens wenn das Geschwür an<br />

der äusseren Haut oder an einer Schleimhaut sitzt, von der ein<br />

offener Weg nach aussen führt. Was dann, nach Beseitigung alles<br />

Abgestorbenen, übrig bleibt, ist eine eiternde AVundlläche, welche, sofern<br />

sie nicht durch irgend etwas Anderes, z. B. tuberkulöse oder<br />

krebsige Geschwulstmassen, complicirt ist, heilt wie jede andere gra-<br />

nulirende Wunde, nämlich durch die Ihnen wohlbekannte Combination<br />

von Regeneration und Narbenbildung auf dem Wege<br />

der produetiven Entzündung. Das ist das schliessliche Ende der<br />

meisten traumatischen Nekrosen der Haut und gar vieler diphtheri-

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