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I. Herz.

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384 Pathologie der Circulation.<br />

ist: Sie werden sofort ein ganz anderes Schauspiel zu Gesicht bekommen.<br />

Denn von allen Seiten, sowohl von diesseits als von jenseits<br />

der Oeffnung strömen die Blutkörperchen wie in einem Trichter<br />

zu dem Loch hin und zwar so lange, bis einige farblose Blutkörperchen<br />

sich vor dasselbe gelegt haben, an denen alsdann der Blutstrom<br />

in regelmässiger Weise vorbeigeht; was bis dahin ausgeflossen, braucht<br />

ganz und gar nicht mehr zu sein, als was aus gleich grossen Gefässen<br />

mit ununterbrochenem Strom extravasirt ist. Es sind eben<br />

zwei ganz verschiedene Eigenschaften der Gefässwände, die in dem<br />

einen und dem andern Fall beschädigt worden sind. Durch das Trauma<br />

ist die innere Cohäsion der Gefässwände überwunden, durch die<br />

vorhergegangene Ischämie und die Bloslegung ist die Porosität,<br />

Durchlässigkeit wesentlich alterirt worden. Eine mehr oder weniger<br />

grosse Cohäsion besitzen selbstverständlich alle Gefässe, durchlässig<br />

dagegen sind, soviel wir wissen, nur die kleineren, insbesondere die<br />

Capillaren und feineren Venen; mithin kann eine Aufhebung der Cohäsion,<br />

d. h. eine Continuitätstrennung überall, eine Aenderung<br />

der Durchlässigkeit, d. h. eine Diapedesis nur an den Gefässen<br />

kleinen Kalibers vorkommen, falls es nicht etwa Einflüsse giebt,<br />

welche auch in grösseren Gefässen, als den physiologischer Weise<br />

durchlässigen, die Dichtheit der Wand verringern. Undenkbar ist<br />

Letzteres natürlich nicht, und wenn die Angaben Stroganoff's n<br />

allgemeine Gültigkeit haben, so ist es sogar recht wahrscheinlich, dass<br />

beim Skorbut und der Blutfleckenkrankheit selbst in der Aorta und<br />

anderen grossen Arterien rothe Blutkörperchen aus dem Innern durch<br />

das Endothel hindurch in das Gewebe der Intima gelangen, während<br />

aus den Vasa vasorum eine Diapedesis in die äusseren Schichten der<br />

Gefässwand erfolgt. Immerhin kommen für die Diapedesisblutungen<br />

in die Gewebe, resp. in Höhlen oder nach aussen in erster Linie<br />

die kleinen Gefässe in Betracht, die andererseits selbstverständlich<br />

auch die sind, die am leichtesten unter irgendwelchen Einflüssen<br />

bersten. Dass aber ein Einfluss, der die Festigkeit der Gefässwand<br />

herabsetzt, nicht nothwendig auch die Durchlässigkeit erhöhen muss<br />

und vice versa, das braucht kaum ausdrücklich gesagt zu werden.<br />

Zeitweilige arterielle Ischämie, auch die Bloslegung macht, wie wir<br />

gesehen, die Capillaren bedeutend durchlässiger; dass sie dadurch<br />

auch zerreisslicher werden, dafür liegt gar kein Beweis vor. Von dem<br />

atheromatösen Process wissen wir andererseits und von der Verfettung<br />

glauben es wenigstens Viele, dass sie die Gefässe brüchiger mache,

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