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I. Herz.

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654<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

ungemeine Häufigkeit der Verfettung in gefässarmen Geschwülsten<br />

aller Art. Es bedarf dabei kaum erst der Erwähnung, dass ich hier<br />

nicht die Fettanhäufung in den Zellen rasch wachsender Geschwülste<br />

im Sinne habe, von denen wir vorhin gesprochen haben; dies ist<br />

überschüssiges, aus einem sehr regen Stoffwechsel hervorgegangenes und<br />

nur zeitweilig aufgestapeltes Fett, während die fettige Atrophie gerade<br />

in sehr alten und wenig wachsenden Geschwülsten Platz greift,<br />

deren Stoffwechsel schon wegen der Gefässarmuth nur ein sehr geringfügiger<br />

sein kann. Diese Verfettungen, wie sie so häufig in Myomen,<br />

Carcinomen, Sarcomen etc. Platz greifen, sind vielmehr in eine<br />

Kategorie zu setzen mit den Veränderungen, denen Entzündungsproducte<br />

und eitrige Exsudate regelmässig unterliegen, wenn sie<br />

eine Zeit lang an einem Orte verweilt oder gar sich abgesackt haben,<br />

und jedenfalls ausser lebhaftem Verkehr mit dem circulirenden Blut<br />

gerathen sind. Die weissen Blutkörperchen sind bekanntlich keine<br />

Sauerstoffträger resp. Ueberträger, wie die rothen, und nachdem<br />

Ewald 2 * gezeigt hat, dass die Sauerstoffspannung der eitrigen<br />

Exusudate selbst der des Venenbluts nachsteht, kann die Sicherheit,<br />

mit der die Eiterkörperchen der Exsudate nach einiger Zeit zu verfetten<br />

pflegen, nicht Wunder nehmen. Wie man jetzt weiss, sind es<br />

auch die Eiterkörperchen, denen die einstmals so vielbesprochene<br />

Verfettung von Fischlinsen, Hoden, kurz allerlei in die Bauchhöhle<br />

lebender Thiere gebrachter Körper 25 und abgestorbener Theile zuzuschreiben<br />

ist; die Eiterkörperchen wandern in diese hinein<br />

und verfetten daselbst, wie dies in besonders überzeugender Weise<br />

von B. Heidenhein 26 nachgewiesen worden ist. Das hervorragende<br />

Interesse dieses Nachweises liegt darin, dass nun auch für diese Fälle<br />

die directe Umwandlung von todtem Eiweiss in Fett widerlegt ist;<br />

wo im Organismus Fett aus Eiweiss abgespalten ist, geschieht es,<br />

wie ich vorhin schon hervorgehoben, nur in und durch lebendige<br />

Zellen. Uebrigens erfolgt ja auch die Reifung des Roquefortkäses<br />

und die Bildung von Adipocire nicht ohne Mitwirkung lebender<br />

Organismen.<br />

Schliesslich ist noch der Verfettung in einem Gewebe zu gedenken,<br />

dessen Erwähnung Sie wahrscheinlich schon vermisst haben, nämlich<br />

im Nervensystem. Doch hat es mit den, übrigens keineswegs<br />

seltenen Verfettungen im Nervensystem seine eigene Bewandniss.<br />

Nicht als ob das Auftreten von Fett in diesem Gewebe chemisch<br />

unerklärlich wäre! Durchaus nicht; denn wenn auch Nahrungsfett

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