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I. Herz.

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Hydrämie und Anhydrämie. 443<br />

hat, als normales Blut, lässt begreiflicher Weise so lange keine wei­<br />

teren Schlüsse zu, als über die respedive Zahl der rothen Blutkörper­<br />

chen in dem betreffenden Blute Nichts festgestellt ist. Wie aber<br />

steht es, so werden Sic vor Allem fragen, mit der Ausscheidung des<br />

Wassers aus dem Blute? Nun, die Antwort auf diese Frage ist sehr<br />

einfach. Bei einem in der angegebenen Weise hydrämisch gemachten<br />

Hunde giebt es weder eine gesteigerte Seeretion, noch Trans­<br />

sudation. Harn, Spei« hei, Galle. Magen- und Darmsecrete fliessen<br />

nicht reichlicher als in der Norm, der Lymphstrom ist nirgend ver­<br />

mehrt, und in keinem Organ und in keiner Höhle des Körpers kommt<br />

es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit.<br />

Dies Ergebniss der einfachen Hydrämieversuehe wirft nun ein,<br />

wie mir scheint, helles Lieht auf die abweichenden Resultate der hy­<br />

drämischen Plethora. Es ist nicht die Verwässerung des Blutes an<br />

sich, d. h. die procentische Zunahme des Wassergehalts, welche die<br />

Vermehrung der Secretionen und Transsudationen macht, sondern die<br />

Volumsvergrösserung, die Massenzunahme des Blutes um die<br />

eingebrachte Salzlösung. Damit tritt die hydrämische Plethora<br />

in unmittelbare Parallele zu der reinen Polyämie, mit der sie ja<br />

auch hinsichtlich des Einflusses auf den Blutdruck vollständig über­<br />

einstimmt; gerade wie das eingespritzte überschüssige Blut wieder<br />

ausgeschieden wird, so auch das Salzwasser, nur mit dem einzigen,<br />

freilich sehr bedeutungsvollen Unterschiede, dass die Ausscheidung der<br />

Kochsalzlösung ausserordentlich viel leichter gelingt, als die des<br />

Blutes. Aber es sind augenscheinlich dieselben Organe, aus deren<br />

Gefässen das überschüssige Blut sowohl , als auch das Wasser abge­<br />

schieden wird; wenigstens sprechen die Vermehruni:; des Lymphstromes<br />

im D. thoracicus, das schwache Oedem des Pankreas, der geringe blu­<br />

tige Ascites, die Ecchymoscn des Magen- und Darmeanals, die wir bei<br />

der reinen künstlichen Plethora eonstatiren konnten, ganz unverkennbar<br />

in diesem Sinne. Damit aber ergiebl sieh die meines Erachtens<br />

sehr bemerkenswerthe Thatsache, dass die Blutgefässe gewisser Organe<br />

sich gegen eine Vergrösserung der Blutmenge anders verhalten, als<br />

die der übrigen. Denn wie wollen Sie sonst es erklären, dass gerade<br />

die Speicheldrüsen, das Pankreas, die Nieren und die anderen mehr­<br />

genannten Organe ödematös werden? Der Secretionsvorgang als sol­<br />

cher hat damit offenbar gar nichts zu thun: denn niemals, mag z. B.<br />

bei einem gesunden unversehrten Hunde die Speichelabsonderung noch<br />

so lebhaft vor sich gehen, strömt deshalb auch nur ein Tropfen mehr

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