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I. Herz.

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462 Pathologie der Circulation.<br />

chen Sie bei Anämien gefasst sein müssen und wie sehr Quincke im<br />

Rechte ist, wenn er von einer Poikilocythose bei denselben spricht —,<br />

und ebensowenig gegenüber den so scharfcharakterisirten und absolut<br />

unverkennbaren kernhaltigen rothen Blutkörperchen. Letztere<br />

sind — von den vereinzelten älteren Befunden im leukämischen Blute<br />

abgesehen — zuerst von mehreren Beobachtern 23 im Leichenblut von<br />

Individuen gesehen worden, die an perniciöser Anämie zu Grunde gegangen<br />

waren; neuerdings ist es indess Ehrlich 24 vermittelst verbesserter<br />

Untersuchungsmethoden, insbesondere zweckmässiger Färbung<br />

getrockneter Blutpräparate, gelungen, dieselben in allen Fällen von<br />

schwerer Anämie kürzere oder längere Zeit hindurch im lebenden Blute<br />

zu constatiren.<br />

Reichen nun alle diese Befunde aus, um darauf hin eine besondere<br />

Krankheitsgruppe der essentiellen Anämien zu construiren? Eine Zeit<br />

lang schien es so, und Eichhorst 18 hat in der Anwesenheit der<br />

Mikrocyten im Blute ein geradezu pathognomonisches Zeichen für<br />

eine idiopathische essentielle Anämie zu finden geglaubt. Doch hat<br />

über das Irrthümliche einer derartigen Auffassung von Anfang an kein<br />

Zweifel bestehen können. Denn nicht blos, dass, wie bereits erwähnt,<br />

die Mikrocyten in manchen Fällen schwerster perniciöser Anämie vermisst<br />

worden sind, so hat sich des Weiteren herausgestellt, dass eben<br />

dieselben Formen auch bei Anämien vorkommen, welche durch die<br />

Vorgeschichte der Kranken in evidenter Weise als seeundäre charakterisirt<br />

waren; Quincke's zahlreiche Krankengeschichten geben nach<br />

dieser Richtung die bündigsten Beweise. Nicht besser ist es mit den<br />

kernhaltigen Blutkörperchen ergangen. Denn alle die Hoffnungen,<br />

welche anfänglich an den Nachweis derselben im Blute und noch mehr<br />

im Knochenmark der an perniciöser Anämie Gestorbenen für die Erklärung<br />

der räthselhaften Krankheit geknüpft wurden, sind hinfällig<br />

geworden, seit Ehrlich 24 eben dieselben Elemente im Blute aller<br />

hochgradig Anämischen, gleichgiltig ob die Anämie eine traumatische<br />

oder essentielle war, aufgefunden hat. Allerdings unterscheidet er<br />

mehrere Formen von kernhaltigen rothen Blutkörperchen nach ihrer<br />

Grösse; solche von der Grösse normaler rother Körperchen, die er<br />

Normoblasten nennt, während er grössere Formen Megaloblasten<br />

und die äusserst seltenen kleinen Exemplare Mikroblasten heisst.<br />

Wenn er aber weiter hervorhebt, dass bei den einfachen, traumatischen<br />

Anämien fast ausschliesslich Normoblasten im Blute circuliren, bei den<br />

progressiven dagegen überwiegend Megaloblasten, so kann doch auch

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