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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

dass mithin dieses Centrum für das Gewebe ein unzweifelhaft<br />

frophisches ist. Aber auf der anderen Seite darf daraus,<br />

dass ein Muskel atrophirt, sobald seine nervöse Verbindung mit den<br />

Ganglienzellen der Rückenmarks - Vorderhörner unterbrochen, oder<br />

letztere selber verkümmert oder geschwunden sind, noch in keiner<br />

Weise geschlossen werden, dass auch für alle übrigen Gewebe das<br />

gleiche Verhältniss zutrifft. Vielmehr wollen Sie dessen eingedenk<br />

sein, worauf ich in den einleitenden Betrachtungen zu diesem Abschnitt<br />

mehrfach hingewiesen, dass nämlich das Verhältniss der raultipolaren<br />

Ganglienzellen zu den motorischen Nerven und Muskeln ein<br />

besonders inniges und durchaus eigenartiges ist. Höchstens die Beziehung<br />

einiger Drüsen zu ihren Secretionsnerven kann demselben an<br />

die Seite gesetzt werden, und hier kennen wir ja auch Thatsachen,<br />

welche ungezwungen auf ein trophisches Abhängigkeitsverhältniss bezogen<br />

werden dürfen lri Wie wenig aber davon für alles Bindegewebe,<br />

für Haut und Knochen etc. die Rede sein kann, das wird durch<br />

Nichts evidenter bewiesen, als gerade durch die atrophischen Lähmungen.<br />

Denn auch in denjenigen Fällen, wo von den Muskeln nur<br />

noch geringfügige Rudimente übrig geblieben sind, pflegen die Haut<br />

mit den Haaren, Nägeln und Drüsen, und die Knochen kaum merkliche<br />

Abweichungen von dem normalen Verhalten darzubieten, Abweichungen,<br />

die Niemand Bedenken tragen wird, einfach der Inactivität,<br />

resp. der Beeinträchtigung der Gefässinnervation zuzurechnen:<br />

und von dem intermuskulären Bindegewebe habe ich Ihnen sogar berichtet,<br />

dass es nicht blos an der Atrophie der Muskelfasern nicht<br />

participirt, sondern in der Regel sogar, in directestem Gegensatz<br />

zu diesen, an Masse zuzunehmen und sehr häufig Fett anzu<br />

setzen pflegt.<br />

Dass neuerdings von einigen Seiten die saturnine Atrophie<br />

der Vorderarmextensoren als eine Trophoneurose gedeutet wird,<br />

die ganz in die Gruppe der eben besprochenen atrophischen Lähmungen<br />

gehöre, habe ich schon vorhin angeführt; auch die rausculären Atrophien,<br />

die zuweilen im Gefolge acuter Krankheiten, z. B. des<br />

Typhus, an einzelnen Regionen des Körpers oder in grösserer Verbreitung<br />

sich einstellen, scheinen auf spinaler Basis zu beruhen und<br />

den Processen sich anzureihen, mit denen wir uns jetzt beschäftigt<br />

haben. Sie sehen, diese Gruppe der unzweifelhaft neurotischen Muskelatrophien<br />

ist wahrhaftig nicht klein, und nach allen einschlägigen Erfahrungen<br />

ist Grund genug vorhanden, bei allen schwereren Muskel-

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