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I. Herz.

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394 Pathologie der Circulation.<br />

bewirken, wie wir das bei der Geschichte des Thrombus besprochen<br />

haben. Denn es ist auch hier genau, wie bei diesem: es tritt das<br />

neue, zuerst gallertige, später mehr feste gefässhaltige Bindegewebe<br />

an Stelle des Extravasats, aber letzteres ist an der Production dieses<br />

Gewebes gänzlich unbetheiligt, es schrumpft vielmehr successive vor<br />

dem von aussen nach innen vorrückenden neuen Gewebe in sich zusammen.<br />

Gelingt die Organisation in dieser Weise vollständig, so ist<br />

damit noch eine, wenn auch verzögerte totale Resorption des ergossenen<br />

Blutes gegeben: was in der That öfters bei Muskelblutungen, auch<br />

bei den Blutungen bei einer Tenotomie, und sehr schön beim Kephalhaematom<br />

der Neugebornen beobachtet wird; das Product der<br />

Organisation ist im letzteren Falle nicht Bindegewebe, sondern<br />

Knochen. Auch die Narbenschwiele, welche in der Milz oder Niere<br />

an die Stelle eines hämorrhagischen Infarcts tritt, ist im Grunde nichts<br />

Anderes, als das Product der Organisation desselben. Häufiger aber<br />

ist, z. B. bei den Blutungen des Gehirns, aber auch der Schilddrüse<br />

und besonders in Geschwülsten, dass die totale Organisation nicht<br />

gelingt, sondern lediglich auf die peripherischen Zonen des Extravasats<br />

beschränkt bleibt. In diesen Fällen pflegt nach einiger Zeit<br />

die noch übrige centrale Masse, nachdem sie zum Theil die Metamorphose<br />

in freies und zelliges Pigment, sowie in Hämatoidin durchgemacht<br />

hat, sich zu verflüssigen, und es entstehen dadurch die<br />

sogenannten apoplectischen Cysten, d.h. von einer bindegewebigen<br />

Kapsel eingeschlossene Hohlräume, die mit einer gelbröthlichen bis<br />

gelbgrauen emulsionsartigen, im Laufe der Zeit immer wässeriger<br />

werdenden Flüssigkeit erfüllt sind. In diesem Zustande kann das<br />

ehemalige Extravasat, an das freilich, wären nicht die Pigment- und<br />

Hämatoidinresiduen da, kaum noch Etwas erinnern würde, Jahre lang<br />

verharren; doch ist selbst hier eine weitere Resorption der Cystenflüssigkeit<br />

nicht ausgeschlossen. Was dann übrig bleibt', ist die<br />

apoplectische Narbe, in die begreiflicher Weise ein hämorrhagischer<br />

Herd sich auch direct, ohne cystisches Zwischenstadium, verwandeln<br />

kann. So kann schliesslich eine ganz ansehnliche Hirnhämorrhagie<br />

sich in einen harten unregelmässig gestalteten Streifen oder Flecken<br />

verwandeln, in dem allein die Rostfarbe auf die Entstehungsgeschichte<br />

hinweist.<br />

In sehr seltenen Fällen vertrocknet oder verhornt auch wohl<br />

ein Extravasat, und bisweilen ist auch die Absetzung von Kalk<br />

salzen in dasselbe beobachtet worden, so dass es sich in eine krei-

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