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I. Herz.

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Pathologie des Lymphstroms. Wassersucht. 499<br />

geringen Eiweissgehalt transsudiren, und wenn keine anderen<br />

Gründe für Körperchenextravasation vorliegen, wird das Oedem auch<br />

sehr arm an körperlichen Elementen sein. Die Flüssigkeit des<br />

eaehectischen Oedems hat sonach viel grössere Aehnlichkeit mit der<br />

des mechanischen, als des entzündlichen Hydrops, trotzdem es seiner<br />

ganzen Entstehungsgeschichte nach dem letzteren viel näher steht, als<br />

der Stauungswassersucht.<br />

Hiermit glaube ich Ihnen die Momente angegeben zu haben, unter<br />

deren Berücksichtigung Sie einen Hydrops, auf den Sie stossen, richtig<br />

zu beurtheilen im Stande sind. Die Beschaffenheit der Oedemflüssig-<br />

keit wird in manchen Fällen zu einem sicheren Entscheid führen, das<br />

Wesentliche wird aber immer sein, die Gesammtheit des Falles ins<br />

Auge zu fassen und so die Ursache des Hydrops aufzudecken. Wenn<br />

Sie Sich dies zum Principe machen, werden Sie auch nicht Gefahr<br />

laufen, über die Natur einer Wassersucht Sich zu täuschen, die der<br />

Effect mehrfacher Ursachen ist; denn wenn bei einem Hydrämischen<br />

Thrombose entsteht oder wenn die ödematöse Extremität eines <strong>Herz</strong>­<br />

kranken sich entzündet, muss der Charakter der Oedemflüssigkeit<br />

freilich sich erheblich von der des typischen Stauungstranssudates<br />

entfernen. Derartige Complicationen können die Beurtheilung des<br />

Einzelfalls bedeutend erschweren, sie können das ganze Bild undeut­<br />

lich machen und verwischen, an der Existenz der vorhin entwickelten<br />

Kategorien von Wassersucht aber wird dadurch nichts geändert. Und<br />

auch darin werden wir uns durch solche Fälle nicht beirren lassen,<br />

dass Oedeme aus anderen Gründen, als den dargelegten, nicht<br />

existiren! In dieser Beziehung ist wiederholt die Frage aufgeworfen<br />

worden, ob es rein nervöse Oedeme giebt, d. h. solche, welche<br />

unmittelbar, sei es durch verstärkte Action gewisser Nerven oder sei<br />

es im Gegentheil durch den Wegfall bestimmter nervöser Einflüsse<br />

hervorgerufen werden. An Anhaltspunkten zu derartiger Annahme<br />

fehlt es in der Pathologie nicht. So darf man füglich die Efilorescen-<br />

zen des sog. Erythema nodosum 19 und besonders die Quaddeln<br />

der Urticaria in diesem Sinne heranziehen, da dieselben in einer<br />

oft unglaublich kurzen Zeit, ohne dass irgend eine sonstige erkenn­<br />

bare Circulationsstörung vorangegangen, und nicht selten auf ganz<br />

unzweifelhaft nervöse Einflüsse, z. B. nach Gemüthsbewegungen, auf-<br />

schiessen. Anatomisch untersucht sind meines Wissens diese Quaddeln<br />

bisher noch nicht; doch gestattet die Grösse der Anschwellung und<br />

ihre teigigte Consistenz nicht wohl einen Zweifel darüber, dass hier<br />

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