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I. Herz.

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Thrombose und Embolie.<br />

Gefäss der fortgesetzte Thrombus in eine offene grössere Vene hinein­<br />

wächst, oder wenn umgekehrt in einer grossen Vene der fortgesetzte<br />

Ihrombus sich über die Einmündungsstollc eines freien und durch­<br />

strömten Soitenastes hinausschiebt, so isl das Losreissen der vorge­<br />

schobenen riirombusspitze ausserordentlich leicht denkbar, ganz beson­<br />

ders wenn, worauf wir gleich zu sprechen kommen, die Consistenz und<br />

Cohäsion desselben durch Erweichung abgenommen hat. Selbstver­<br />

ständlich können so gut kleine, wie gelegentlich auch grosse Bröckel<br />

losgerissen werden, die grössten von Thromben der Aneurysmen, der<br />

<strong>Herz</strong>ohren und der ganz grossen Venen. Wohin aber die abgerissenen<br />

Thromben transportirt werden, das hängt lediglich von anatomischen<br />

Bedingungen ab. Die Pfropfe aus der venösen Hälfte des Gefäss-<br />

systems, d. i. Venen und rechtes <strong>Herz</strong>, gerathen in die Lungen­<br />

arterien, die aus der arteriellen, d. i. linkes <strong>Herz</strong>, Körperarterien<br />

und Lungenvenen, in das Aortensystem, die aus den Pfortader-<br />

wurzcln in die Pfortaderäste innerhalb der Leber. Aber nicht blos<br />

diese allgemeinen Grundregeln für den Transport innerhalb des Blut-<br />

gefässsystems, sondern auch die ganz speciellen Wege innerhalb der<br />

betreffenden Abtheilung des Circulationsapparates werden allein von<br />

anatomischen Einrichtungen vorgeschrieben. Wenigstens für die grösse­<br />

ren Pfropfe gelingt es in der Regel in der Richtungslinie des emboli-<br />

sirten Gefässes zum Hauptstamm, resp. in dem Abgangswinkel, oder<br />

in den Grössenverhältnissen des Querschnitts der diversen in Betracht<br />

kommenden Seitenäste oder Achnl. das Motiv nachzuweisen, weshalb<br />

der Pfropf in die eine Arterie und nicht in andere gefahren ist,<br />

Gleichsam zur Probe auf das Exempel pflegen da, wo der Transport<br />

des Embolus den anatomischen Gesetzen ins Gesicht zu schlagen<br />

scheint, Abnormitäten im Verlauf der Gefässe oder im tlerzen nicht<br />

zu fehlen. So_ habe ich noch kürzlich einen Fall von frischer, tödt-<br />

licher Embolie einer A. foss. Sylvii bei einer 35jährigen Frau zu<br />

beobachten Gelegenheit gehabt, wo Plerzklappen, Aorta adscend., kurz<br />

alle in Betracht kommenden Arterien absolut intact waren, dagegen<br />

in den Venen der unteren Extremität sich eine ausgedehnte Thrombose<br />

fand. Sie werden glauben, dass ich zunächst entfernt nicht<br />

daran dachte. Beides in Zusammenhang mit einander zu bringen, bis<br />

ich bei genauerer Besichtigung des <strong>Herz</strong>ens ein so grosses Foramen<br />

ovale auffand, dass ich mit Leichtigkeit drei Finger durch dasselbe<br />

hindurchbringen konnte. Jetzt konnte ich nicht länger die Möglichkeit<br />

von der Hand weisen, dass hier ein altgerissener Thrombus aus der<br />

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