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I. Herz.

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Pathologie des Lymphstroms. Wassersucht. 497<br />

der Hydrocele, des Hydrocephalus etc. gilt. Aber der Begriff<br />

des Hydrops inflammatoriu s ist noch viel weiter auszudehnen. Das<br />

Flaut öd em der Trichinösen in der Nähe der inficirten Muskeln<br />

beruht weder auf Lymphthrombose, wie Klob 16 , noch auch auf Un­<br />

tergang von Muskelkapillaren, wie Colberg 17 gemeint hat, sondern<br />

es ist einfach ein entzündliches. Der sog. Hydrops irritativus,<br />

der bei Individuen mit sehr empfindlicher Haut auf geringfügige Reize<br />

eintritt, die sonderbaren Fälle von acuter Hautwassersucht nach evi­<br />

denten Erkältungen, dann die sog. Oedeme ex vacuo, auch die<br />

Kniegclenkswassersucht, welche nach sehr langer Ruhehaltung des<br />

Kniees in Streckung eintritt, sobald das Gelenk wieder bewegt wird<br />

— Alles dies sind Oedeme wegen gesteigerter Durchlässigkeit der<br />

Gefässe, also entzündliche Oedeme. Was allen diesen Oedemen ge­<br />

meinsam ist, wissen Sie längst und habe ich soeben zum Uebertluss<br />

noch angedeutet. Es ist der relativ hohe Eiweissgehalt der<br />

Oedemflüssigkeit, sowie der Gehalt derselben an Blutkörperchen,<br />

insbesondere farblosen, in Betreff deren freilich so beträchtliche<br />

Differenzen möglich sind, dass in manchen dieser Wassersuchten un­<br />

gemein wenig Leukocythen gefunden werden, in andern dagegen die<br />

Zahl derselben nahe an die der fibrinösen Exsudate herankommt. Je<br />

geringer die Menge der Lymphkörperchen, desto klarer, je grösser,<br />

um so trüber pflegt natürlich die hydropische Flüssigkeit zu sein,<br />

und wenn zudem eine ausgedehnte Verfettung und fettiger Zerfall der<br />

körperlichen Elemente des Hydrops eintritt, so kann die Flüssigkeit<br />

eine völlig undurchsichtige, milchige Beschaffenheit annehmen, und<br />

dadurch einem echten chylösen Ascites oder Hydrothorax, d. h. einer<br />

durch Erguss von Chylus in die betreffende Höhle erzeugten Flüssig­<br />

keitsansammlung täuschend ähnlich werden ls . Wie mit den Diffe­<br />

renzen in der Zahl der Leukocythen auch die Neigung zur Gerinnselbildung<br />

Hand in Hand geht, ist Ihnen aus früherer Auseinandersetzung<br />

vollständig geläufig. Sonach würde man in der Beschaffenheit der<br />

hydropischen Flüssigkeit ein vortreffliches Kriterium für die Differential­<br />

diagnostik gegenüber den Stauungödemen besitzen, wenn nicht die so­<br />

genannten cacheetisehen Wassersuchten in die ganze Frage eine neue<br />

Complication brächten.<br />

Mit diesem Namen sind seit langer Zeit die Wassersuchten be­<br />

legt, welche bei unverändertem Filtrationsdruck und unverändertem<br />

Filter durch eine Aenderung des dritten Factor bedingt sein sollten,<br />

von dem der ganze Filtrationsvorgang nothwendig beeinllusst sein<br />

I 1 ii U n h e i in . Allm'iiK'itK' Pathologie. L'. AnM. ...>

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