12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

422 Pathologie der Circulation.<br />

so z. B. dem Humor aqueus, und zum Harn. Gerade von der Hämo<br />

gl obinnurie hat Ponfick den Nachweis geführt, dass sie ganz<br />

constant eintritt, sobald mehr als 1 pCt. fremdes Blut in das Gefässsystem<br />

eines Hundes eingeführt worden. Der Grund aber, weshalb<br />

andersartiges Blut für die Circulation und das Befinden eines Thieres<br />

so gefährlich wird, liegt z. Th. unzweifelhaft darin, dass das Blutserum<br />

einer Species ein Gift für die Blutkörperchen einer<br />

anderen Art ist. Diese merkwürdige Thatsache ist zuerst von<br />

Prevost und Dumas constatirt und neuerdings von Landois dahin<br />

präcisirt worden, dass die Blutkörperchen etlicher Arten durch das<br />

Serum, resp. auch die Lymphe und Transsudate 25 anderer direct aufgelöst<br />

werden; nicht so, dass, wenn man Blut einer Species mit Blut<br />

einer anderen vermischt, nun särnmtliche Körperchen beiderlei Arten<br />

aufgelöst werden, sondern die verschiedenen Species haben Blutkörperchen<br />

von ungleicher Resistenz; Kaninchenblutkörperchen lösen<br />

sich in Hundeblut oder Hundeserum, Hundekörperchen dagegen nicht<br />

im Kaninchenblut. Von der Auflösung von Blutkörperchen, sei es der<br />

injicirten oder der eigenen, kommt unzweifelhaft die Hämoglobinnurie,<br />

sowie die Tingirung etlicher Transsudate durch Blutfarbstoff. Indess<br />

die mancherlei anderen schweren Symptome sind so einfach nicht zu<br />

erklären. Hinsichtlich der Blutungen erinnere ich Sie zunächst an<br />

das, was ich Ihnen kürzlich (p. 380) über den möglichen Zusammenhang<br />

mit dem Mangel an functionsfähigen rothen Blutkörperchen bemerkt<br />

habe, indess wäre auch daran zu denken, dass das freie Hämoglobin<br />

oder auch das fremde Blut einen direct schädigenden Einfluss<br />

auf die Gefässwände ausübt; ob übrigens die Blutungen per diapedesin<br />

oder per rhexin geschehen, ist, wie in so vielen anderen Fällen, auch<br />

hier nicht festgestellt. Ob und inwiefern das fremde Blut die Function<br />

und Beschaffenheit der einzelnen Organe beeinträchtigt, bedarf<br />

auch noch weiterer Untersuchungen; insbesondere dürfte die von den<br />

Dorpatern aufgeworfene Vermuthung, dass durch die Infusion des ungleichartigen<br />

Blutes Fibrinferment frei werde, alle Beachtung verdienen,<br />

obwohl ausgedehntere Gerinnungen in Folge dieses Eingriffs nach<br />

meiner Erfahrung nicht einzutreten pflegen.<br />

Bei dieser Sachlage würde es augenscheinlich nicht blos nutzlos,<br />

sondern sogar absolut verwerflich sein, wollte man, wo eine Indication<br />

zur Transfusion vorliegt, jemals anderes, als gleichartiges Blut verwenden.<br />

Unter diesen Indicationen steht aus den vorhin angeführten<br />

Gründen obenan die durch Blutverluste herbeigeführte Anämie; in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!