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I. Herz.

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108 Pathologie der Circulation.<br />

tretenden Gefässnerven beherrscht werden , dürfte gegenwärtig nicht<br />

mehr bestritten werden 6 ; ihr Hauptcentrum aber haben die Verengerer<br />

jedenfalls in der Medulla oblongata, und zwar ein Centrum, welches,<br />

wie Sic wissen, sich in einem fortdauernden tonischen Erregungszustand<br />

befindet. Früher aber habe ich schon erwähnt, dass dies vasomotorische<br />

Centrum durch ein dyspnoisches Blut stark erregt ward; dasselbe<br />

bewirkt Anämie, mag sie local in der Medulla oblongata oder<br />

allgemein auftreten, und zwar um so sicherer, je rascher die Blutmenge<br />

sich verringert; dasselbe auch Strychninvergiftung. Endlich<br />

wird es erregt durch Reizung centripetaler, mit den sensiblen Nerven<br />

laufender Nerven, von denen bislang nicht ausgemacht ist, ob dies die<br />

sensiblen Nerven selbst oder speeifische pressorische Fasern sind. iVndererseits<br />

giebt es bekanntlich auch einen centripetalen Nerven, dessen<br />

Erregung hemmend auf die Thätigkeit der vasomotorischen Nerven<br />

einwirkt, nämlich den N. depressor, dessen Einfluss allerdings vielleicht<br />

auf eine Erregung des Centrum der Erweiterer zu beziehen ist.<br />

Wenigstens hat Heidenhain für die Hautgefässe dargethan, dass<br />

deren Hemmungsnerven bei der Depressorreizung reflectorisch erregt<br />

werden. Ob noch von anderen centripetal laufenden Nerven aus<br />

depressorische Einflüsse auf die Gefässinnervation durch Hemmung<br />

des vasomotorischen oder Erregung des Erweiterungscentrum ausgeübt<br />

werden, ist gegenwärtig noch nicht abzusehen; möglicherweise gehen<br />

von den peripheren Gelassen selber derartige Fasern nach dem Centralorgan<br />

7 . Die ganze Complication dieser Verhältnisse kommt Einem<br />

aber erst völlig zum Bewusstsein, sobald man einzelne periphere<br />

Gefässe ins Auge fasst. Denn es ist selbstverständlich, dass durch<br />

Erregung der betreffenden Vasomotoren, mag sie nun reflectorisch<br />

oder wie sonst bewirkt sein, einzelne Arterien, ganz unabhängig vom<br />

jeweiligen Erregungszustand des Centrum, sich verengern, und dass<br />

vollends ebendieselben sich erweitern können, sobald ihre eigenen<br />

Vasomotoren ausser Thätigkeit gesetzt oder ihre Hemmungsnerven<br />

gereizt werden.<br />

Dies sind die hier mitspielenden Kräfte, soweit wir sie bisher<br />

kennen, und die Bedingungen, unter denen dieselben wirksam werden.<br />

Indem jene Kräfte in mannigfacher Weise ineinander greifen, wird<br />

das Resultat erzielt, welches für die regelmässige Thätigkeit aller<br />

Organe unumgänglich nöthig ist, dass nämlich einerseits ein ausreichend<br />

mächtiger und kraftvoller Blutstrom immer dann und in dem Gebiete<br />

vorhanden ist, wann und wo derselbe gebraucht wird, andererseits in

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