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I. Herz.

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Einfache Atrophie. .»So<br />

deshalb zunächst nicht, und was von leicht oxydirbarcn Substanzen<br />

im Körper vorhanden ist, wie das Fett und Glycogen, das wird nahezu<br />

vollständig verbrannt, Um so schlimmer sieht es mit dem aus. was<br />

den Zellen in den Transsudaten zum Ersatz dessen geboten wird, was<br />

fortdauernd verbraucht wird. Freilich ist es richtig, dass nun auch<br />

der Verbrauch allmählich immer geringer wird, wie aus der continuir-<br />

lichen Verringerung der Harnstoffausscheidung hungernder Thiere oder<br />

Menschen hervorgeht: indess zersetzt, verbraucht wird ja überall, so<br />

lange das Individuum lebt, und so muss nothwendig eine Abnahme<br />

des Körpers die Folge sein, die in der ersten Hungerzeit am stärk­<br />

sten, und mit der längeren Dauer der lnanition immer geringer<br />

wird. Das aber ist nichts Anderes als Atrophie, an der alle<br />

Organe und Gewebe ihren Theil haben müssen. Aber allerdings<br />

keineswegs gleichen. Vom Fettgewebe führte ich Ihnen schon an,<br />

dass es zum bei Weitem grössten Theile verschwindet; demnächst ist<br />

die Verkleinerung am grössten bei der Milz, den Hoden, der Leber<br />

und den Muskeln, während Knochen und vor Allem das Centralnerven-<br />

system nur sehr wenig abnehmen. Die Gründe für diese ausserordent­<br />

lichen Differenzen im Grade der Inanitionsacrophie sind gewiss compli-<br />

cirter Natur, und jedenfalls darf man daraus nicht ohne Weiteres auf<br />

die Grösse des Stoffwechsels in den diversen Organen unter physiolo­<br />

gischen Verhältnissen schliessen. Dass übrigens auch das Blul an<br />

dieser allgemeinen Abnahme partieipirt, versteht sich von selbst;<br />

seine Menge hält sich, was Sie nach allem Früheren nicht AVunder<br />

nehmen wird, ziemlich genau in der bekannten Proportion zum Ge-<br />

sammtgewichte des Körpers (bei Hunden also 7,7 pCt.J, und auch<br />

seine Zusammensetzung erleidet keine andere Veränderung, als einen<br />

gewissen Grad von Hydrämie. Was aber in diesen Fällen die Folge<br />

des Nahrungsmangels ist. kann, wie auf der Hand liegt, in annähernder<br />

Weise auch dadurch bewirkt werden, dass die aufgenommene<br />

Nahrung nicht zur Resorption gelangt, wie z. B. bei grossen<br />

Magendickdarmfisteln oder bei anderen schweren Erkrankungen der<br />

Verdauungsorgane, dann besonders bei den früher erwähnten, nicht<br />

ausgeglichenen Stenosen und Obliterationen des D. thoracicus: und<br />

die schreekenerregende Abmagerung der Krebskranken oder der an<br />

Darmphthise leidenden Personen demonstrirt in der That nicht selten<br />

ad oculos, dass der Unterschied gegenüber der completen lnanition<br />

dabei kein grosser ist.<br />

Neben diesen, durch eine Verringerung des zugetührten Nähr-

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