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I. Herz.

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524 Pathologie der Ernährung.<br />

lieh der normalen Zellenthätigkeit, unterordnen; indess ist dieses Moment<br />

doch so unabhängig von den andern Umständen, welche die<br />

physiologische Zellenaction beherrschen, dass es wohl gerechtfertigt<br />

sein möchte, ihm eine besondere Stellung einzuräumen.<br />

Nach diesen einleitenden Bemerkungen scheint nun der Gang,<br />

welchen wir in dem Abschnitt von der Pathologie der Ernährung<br />

einzuschlagen haben, ganz naturgemäss vorgeschrieben. In der That<br />

liegt Nichts näher als ein Vorgehen analog dem bei der Pathologie<br />

der Circulation. Pathologie der Ernährung ist ja lediglich die Lehre<br />

von der Ernährung unter pathologischen Bedingungen, und<br />

das Rationellste würde demnach unstreitig sein, bei unserer Erörterung<br />

an letztere anzuknüpfen. Wir hätten dann zu untersuchen, welchen<br />

Einfluss Aenderungen der Circulation, sei es in der Bewegung, sei es<br />

in der Beschaffenheit des Blutes, auf den Stoffwechsel der Organe<br />

ausüben, demnächst in welcher Weise Aenderungen der Zellenthätigkeit,<br />

sei sie bedingt durch abnorme Leistungsfähigkeit oder fehlerhafte<br />

Erregung oder durch anderweite Schädigungen, die Ernährung<br />

beeinflussen, und drittens, was für die letztere aus Aenderungen der<br />

Eigenwärme resultirt. Indessen so plausibel dieser Gang auch ganz<br />

gewiss ist, so werden wir trotzdem nicht so zu Werke gehen. Und<br />

zwar einmal, weil dabei öfters störende Wiederholungen unvermeidlich<br />

sein würden, hauptsächlich aber, weil unsere Kenntnisse für ein derartiges<br />

Vorgehen noch völlig unzureichend sind. Nur erst an wenigen<br />

Stellen dieses Abschnitts vermögen wir den Zusammenhang von Ursache<br />

und Wirkung sicher zu übersehen. Für die bei Weitem meisten<br />

Ernährungsstörungen fehlt noch eine genügende Theorie, und wir<br />

müssen uns, wie so oft in der Pathologie, auch hier hauptsächlich<br />

noch mit der Feststellung des Thatsächlichen begnügen. Zum Mindesten<br />

aber ist es geboten, das Thatsächliche zum Ausgang unserer<br />

Erörterungen zu nehmen, und statt des angedeuteten rationelleren<br />

Weges, umgekehrt an jenes die Besprechung der möglichen oder<br />

wahrscheinlichen Bedingungen zu schliessen.<br />

Litteratur. Virchow, Hdb. I. p. 271; ferner, als Hauptquelle für den ganzen<br />

Abschnitt, D. Cellularpathologie. Berlin. 4. Aufl. 1871. C. 0. Weber, Handb. I.<br />

p. 240. Perls, Allg. Pathol. I. p. 146ff. 1S77.<br />

'Hoppe-Seyler, Pflüg. A. VII. p. 399. Physiolog. Chem. p. 930f. Voit,<br />

Zeitschr. f. Biologie. X. p. 21S ff. 2 Vgl. d. erschöpfende Darstellung von Heiden­<br />

hain, in Hermann's Hdb. d. Physiol. V. 1. ''Schiff, Compt. rend. 1854. p. 1050.

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