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I. Herz.

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Plethora und Anämie.<br />

Das Hauptinteresse aber in dieser ganzen Frage dürfte gegenwärtig<br />

den kernhaltigen rothen Blutkörperchen zufallen, die man<br />

schon längst vom embryonalen Blute kannte, einzelne Male auch im<br />

Blute von leukämischen Erwachsenen gesehen hatte 15 , und von denen<br />

dann Neumann 16 nachgewiesen hat, dass sie im rothen Knochenmark<br />

durch das ganze Leben hindurch, am reichlichsten allerdings in<br />

jüngeren Jahren, vorkommen. Denn eben diese rothen kernhaltigen<br />

Zellen hat Neumann als die Ue bergangsformen zwischen farb­<br />

losen und rothen kernlosen Körperchen gedeutet und daraus den<br />

Schluss gezogen, dass im Knochenmark fortdauernd neue farblose<br />

Zellen producirt werden, welche in die sehr weiten und überaus dünn­<br />

wandigen, vielleicht selbst wandungslosen Capillaren des Knochenmarks<br />

einwandern und sich im Innern dieser in rothe kernhaltige und weiter­<br />

hin in kernlose Blutkörperchen verwandeln.<br />

415<br />

In dieser Formulirung sind freilich zwei Dinge zusammengefasst,<br />

die an sich nicht nothwendig zusammengehören. Denn daraus, dass<br />

die rothen kernhaltigen Körperchen die Vorstufe der kernlosen bil­<br />

den, folgt noch keineswegs, dass sie aus einer Umwandlung farbloser<br />

Zellen hervorgegangen sind und mithin die gesuchten Uebergangs-<br />

formen zwischen diesen und den kernlosen rothen Körperchen dar­<br />

stellen. In der That sprechen dafür, dass die kernhaltigen eine Ent­<br />

wicklungsform, eine Vorstufe der kernlosen Blutzellen bilden, eine<br />

Reihe gewichtiger Thatsachen. So ist es eine seit lange wohlbekannte<br />

Thatsache, dass im embryonalen Blute der Säuger anfänglich nur<br />

kernhaltige rothe Blutkörperchen existiren, zu denen erst später kern­<br />

lose hinzutreten. Des Ferneren stimmen die verschiedensten Beob­<br />

achter darin überein, dass unter Umständen, wo man Grund hat, eine<br />

gesteigerte Neubildung von Blutkörperchen unzunehmen, die Zahl der<br />

kernhaltigen rothen Zellen im Knochenmark, in der Milz n und selbst<br />

im Blut 18 bedeutend znnimmt. Endlich giebt Rindfleisch 19 an, bei<br />

Meerschweinchenembryonen direct beobachtet zu haben, wie die von<br />

ihm als Hämatoblasten bezeichneten, kernhaltigen rothen Blutzellen<br />

ihren Kern ausstossen, der dann als protoplasmaarmes farbloses<br />

Körperchen weiter existirt, während sie selber zu kernlosen, Anfangs<br />

glockenförmig gestalteten , später zu der gewöhnlichen Scheibenform<br />

abgeplatteten Blutkörpen dien werden, die sich von den ganz reifen<br />

nur durch etwas kleinere Dimensionen unterscheiden. Wie leicht er­<br />

sichtlich, ist letztere Beobachtung beweiskräftiger, als alle sonst vor­<br />

gebrachten Gründe, und es wäre desshalb sehr zu wünschen, dass die

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