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I. Herz.

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Pathologie des Lvmphstrom.v Wassersucht. 491<br />

in Bezug auf die Transsudation die Gefässe des gesammten Körpers<br />

sich nicht übereinstimmend verhalten. Für die Unterleibsge-<br />

fässe gab es schon früher eine Anzahl Erfahrungen, welche auf eine<br />

besondere Beschaffenheit ihrer Wandungen hinwiesen. Nach einem<br />

vielcitirten Versuch von Herbst % den Brücke 9 wiederholt bestätigen<br />

konnte, treten bei einem Hunde, in dessen Jugularvene Milch infundirt<br />

worden, Milchkügelchen in die Lymphgefässe der Leber und der übrigen<br />

Unterleibsorgane über; Analoges bat Toi dt 10 bei Infusionen von auf­<br />

geschwemmtem Anilinblau in die Blutbahn des Hundes gesehen, und<br />

dass während der Verdauung die Chylusgefässe des Mesenterium constant<br />

eine Anzahl rother Blutkörperchen führen, habe ich ihnen schon mehr­<br />

mals erwähnt. Zu alledem sind dann die Ergebnisse der Versuche<br />

über hydrämische Plethora 11 gekommen, welche in der eclatantesten<br />

Weise es darthun, dass die Gefässe nicht blos der Unterleibsorgane,<br />

sondern aller Organe, deren Function in der Abscheidung wässeriger<br />

Secrete besteht, eine ganz andere Durchlässigkeit für Wasser und<br />

wässerige Lösungen besitzen, als die des übrigen Körpers. Ich habe<br />

Ihnen neulich schon hervorgehoben, wie nahe der Gedanke liegt, dass<br />

diese Eigenschaft der Gefässwände mit der secernirenden Function der<br />

betreffenden Organe im Zusammenhange steht. Ein Mehreres aber<br />

über diesen Zusammenhang auszusagen, verstattet, soviel ich urtheilen<br />

kann, unser gegenwärtiges Wissen nicht. Dazu fehlt uns noch die<br />

exaete Kenntniss der einzelnen Glieder und Etappen des Secretions-<br />

processes. So lange uns die Einsicht in den feineren Mechanismus<br />

versagt ist, vermöge dessen dieselbe arterielle Congestion, welche bei<br />

fehlender Erregung der Secretionsnerven nicht die geringste Transsuda­<br />

tion mit sich bringt 12 , einen so reichlichen Durchtritt von Flüssigkeit<br />

geschehen lässt, wenn sie mit der Thätigkeit der Absonderungsnerven<br />

zusammentrifft, solange, sage ich, dürfte es vergebliche Mühe sein,<br />

das Verhalten der Drüsengefässe gegenüber der Steigerung des absoluten<br />

Wassergehalts des Blutes erklären zu wollen. Eine Formulirung der<br />

Art, dass diese Organe von Haus aus dazu bestimmt sind, die Ent­<br />

lastung des Gefässsystems von allem Fremdartigen zu bewerkstelligen<br />

und dadurch Menge und Beschaffenheit des Blutes zu reguliren, würde<br />

für einmal nur eine Umschreibung und keine Erklärung der Thatsachen<br />

sein, führ s Zweite aber wäre selbst damit die eigentliche Schwierig­<br />

keit nicht gehoben. Denn diese besteht darin, dass bei der hydrämischen<br />

Plethora die betreffenden Gefässe ganz unabhängig von der<br />

Action der Secretionsnerven die Flüssigkeit durchlassen, so dass

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