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I. Herz.

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Oertlicher Tod. Nekrose. 54o<br />

andererseits Mangel der Resorption durch Blut- und Lymphgefässe<br />

der Umgebung. Bleibt der Wassergehalt des nekrotischen Theils un­<br />

vermindert, wird er vollends durch von aussen einströmende Lymphe,<br />

resp. Exsudatllüssigkeit noch vergrössert, so reicht das aus, um bei<br />

Geweben, die ein gerinnungsfähiges Protoplasma nicht enthalten, eine<br />

öfters rasch fortschreitende Erweichung und selbst vollständige Ver­<br />

flüssigung zu bewirken. Das classische Beispiel hierfür ist die Ence-<br />

phalomalacie nach Arterienverschluss, resp. Arteriosklerose (p. 536).<br />

Doch giebt es solche Erweichung auch an gerinnungsfähigen Geweben,<br />

ja sie tritt sogar mit Vorliebe in zuvor geronnenen nekrotischen<br />

Theilen auf, z. B. im Innern verkäster Lymphdrüsen und käsig pneu­<br />

monischen Lungenläppchen, sowie verkäster Geschwulstmassen, und<br />

dass auch Thromben erweichen, ist Ihnen wohlbekannt, Wie hier<br />

die Erweichung zu Stande kommt, das lässt sich so einfach nicht er­<br />

klären. Bei der Schmelzung der tuberkulösen Producte und der puri­<br />

formen Erweichung der Thromben dürften freilich infectiöse Einflüsse<br />

im Spiele sein, doch kann dies für die Verflüssigung der käsigen Ge-<br />

schwulstherde und die einfache Thrombenerweichung schwerlich ange­<br />

nommen werden. Vielleicht dass die fortdauernd von aussen her<br />

eindringende Lymphe, wenn sie kein gerinnungsfähiges Material mehr<br />

vorfindet, dann den inneren Zusammenhang des Coagulirten wieder<br />

auflockert, vielleicht auch, dass diese Abschnitte von Anfang an<br />

weniger fest geronnen waren, so dass die einströmende Lymphe gerade<br />

hier bequem sich ansammeln konnte; schliesslich ist auch nicht aus­<br />

geschlossen, dass von aussen her eingedrungene Leucocythen bei dieser<br />

Verflüssigung betheiligt sind.<br />

Von allen bisherigen Formen der Nekrose verschieden ist weiter­<br />

hin diejenige, bei welcher die abgestorbenen Theile in Fäulniss ge­<br />

rn then, oder der feuchte Brand, die Gangraena humida, der<br />

Sphacelus, auch wohl Gangrän schlechtweg geheissen. Dieselbe<br />

ist characterisirt durch die bekannten Zersetzungsvorgänge, welche<br />

wir Alles in Allem als Fäulniss bezeichnen, und die, wie ich Ihnen<br />

kaum erst ausdrücklich zu betonen brauche, immer nur durch orga-<br />

nisirte, in der sehr grossen Mehrzahl aller Fälle von aussen her in<br />

den abgestorbenen Theil hineingelangte Fermente, die Fäulniss­<br />

baeterien, erregt werden. Selbstverständlich müssen auch die an­<br />

deren bekannten Bedingungen erfüllt sein, damit die Bacterien ihre<br />

Wirkung entfalten können, vor Allem also der Feuchtigkeitsgehalt<br />

des todten Theils ausreichend sein; deshalb tritt der feuchte Brand<br />

Cohnheim, Allgemeine Pathologie. 2. Aufl. o-

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