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I. Herz.

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Tlit'niiiIHIM- u'i-i Iviiholic 1 1)11<br />

Infcetionskrankheilcn Gefässendotheücn in grosser Zahl verleiten und<br />

abgestossen werden, und es ist deshalb die Möglichkeit nicht von der<br />

Hand zu weisen, dass bei mangelhafter Regeneration des Endothels<br />

solche destjuamirte Stellen die Ursache von Gerinnungen werden.<br />

Zu dem Allen kommt endlich noch ein Moment hinzu« welches<br />

aber durch die ungemeine Häufigkeit seines Vorkommens eine hervor­<br />

ragende Bedeutung für die ganze Frage gewinnt, nämlich die Wirkung<br />

der Verlangsamung, resp. des Stillstands des Blutstroms<br />

auf die Ernährung der Gefässwände. Dass die Verlangsamung der<br />

Blutbewegung bei der Blutgerinnung eine erhebliche Rolle spielt, hat<br />

Virchow, der Schöpfer der ganzen Lehre von der Thrombose und<br />

Embolie, schon in seinen ersten bahnbrechenden Arbeiten über die<br />

Thrombose festgestellt, und lange Zeit hat es nach ihm für ein Axiom<br />

gegolten, dass die Gefässwand nur dann die Gerinnung verhindere,<br />

wenn das Blut mit ihr in fortdauernd erneutem Contact stehe, oder<br />

mit andern Worten, wenn das Blut in Bewegung sei. Eine derartige<br />

Anschauung hat in der That um so mehr Platz greifen können, als<br />

ihr nicht blos die pathologisch-anatomische Erfahrung, sondern auch<br />

das Experiment zur Seite zu stehen schien; wenn man nämlich bei<br />

einem Hund oder Kaninchen ein grösseres Gefäss an zwei in einiger<br />

Entfernung von einander befindlichen Stellen unterband, so fand man<br />

die innerhalb der Ligaturen stagnirende Blutsäulo in Kurzem geronnen.<br />

Wer indess diesen einfachen Versuch öfters wiederholt hat, dem hat<br />

es nicht entgehen können, wie ungleichen Verlauf derselbe oft nimmt;<br />

je vollständiger das Gefäss von dem umgebenden Gewebe isolirt und<br />

je energischer es mit Pincetten und Ligaturfäden torquirl wird, desto<br />

sicherer und besonders rascher erfolgt die Gerinnung, während es bei<br />

möglichst schonender und vorsichtiger Behandlung sehr wohl vor­<br />

kommen kann, dass bis zum folgenden Tage die Gerinnung noch<br />

kaum begonnen hat. Vollends hat nun neuerdings Baumgarten 7<br />

den Nachweis geführt, dass, wenn die Doppclligatur unter aseptischen<br />

Cautelen ausgeführt wird und die Wunde aseptisch heilt, die eingeschlossene<br />

Blutsäule Wochen und Monate lang flüssig bleibt, ja über­<br />

haupt nicht gerinnt. Durch diese interessante Thatsache, welche<br />

Senftlcben* in meinem Breslauer Institut vollkommen bestätigen<br />

konnte, ist es in unwiderleglicher Weise festgestellt, dass der Still<br />

stand des Blutes allein nicht ausreicht, um eine Gerinnung<br />

desselben herbeizuführen, und wenn die Doppelligatur ohne<br />

aseptische Cautelen regelmässig eine Gerinnung des abgeschlossenen

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