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I. Herz.

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Entzündung.<br />

arterielle Congestion wärmer werden; denn bei den beiden erstge­<br />

nannten Kreislaufsstörungen bringen die Arterien nicht blos wenig<br />

Blut zu ihnen, sondern die Wärmeabgabe wird überdies durch die<br />

verlangsamte Strömung des Blutes begünstigt; bei der Wallung da­<br />

gegen nimmt die Zufuhr arteriellen Blutes zu, während die Steigerung<br />

der Stromgeschwindigkeit den Wärmevcrlust hintanhälf. Wie steht<br />

es nun in diesen Beziehungen bei der Entzündung? Hier ist auf der<br />

einen Seite die Zufuhr arteriellen Blutes vergrüsserf; denn die Arterien<br />

sind erweitert, die gesammten Gefässe im Zustande ausgesprochener<br />

Hyperämie. Auf der andern Seile ist die Blutstromgeschwindigkeit<br />

verringert, mithin die Wärmeabgabe erleichtert, während gleichzeitig<br />

die Wärmezufuhr gesteigert ist. Bei den übrigen Kreislaufsstörungen<br />

wirken, wie Sie sehen, beide Momente im gleichen Sinne, bei der<br />

Entzündung im entgegengesetzten. Was rcsultirt nun daraus für das<br />

Verhalten der einzelnen Organe in der Entzündung? Vor Allem, dass<br />

dieselbe innere Organe niemals wärmer machen kann, wenn<br />

nicht zugleich die Allgemein- oder Bluttemperatur durch die Entzün­<br />

dung erhöht wird; denn die inneren Organe haben die Wärme des<br />

Blutes, eine verstärkte Zufuhr desselben kann mithin ihre Wärme<br />

nicht erhöhen. Demnächst, dass auch an äusseren Theilen die Tem­<br />

peratur durch die Entzündung zwar steigen, aber niemals über die<br />

Blutwärme hinausgehen, ja sie niemals ganz erreichen kann.<br />

Ob sie überhaupt steigt, das wird davon abhängen, welches der bei­<br />

den soeben angeführten Momente das überwiegende ist, ob z. B. die<br />

Wärmezufuhr durch die Hyperämie mehr gesteigert ist, als der Wärme­<br />

verlust durch die Verlangsamung des Blutstromes. Das ist sehr<br />

wohl möglich, denkbar ist aber auch das Gegentheil, und selbst das<br />

ist nicht ausgeschlossen, dass beide Momente sich genau das Gleich­<br />

gewicht halten. In der That dürfte sich das, soviel ich sehe, a priori<br />

nicht beurtheilen lassen, sondern es bedarf dazu des Appells an die<br />

Erfahrung, das Experiment, Wir können eben so gut die Temperatur<br />

eines entzündeten Theils messen, als die Blutmenge, welche denselben<br />

in der Zeiteinheit durchströmt. Dass auf einen Schnitt in einen ent­<br />

zündeten Theil meistens eine reichlichere Blutung erfolgt, als wenn<br />

ein normaler ineidirt wird, wissen die Chirurgen schon lange, doch<br />

hat es auch keine Schwierigkeit, eine exaete Bestimmung der betref­<br />

fenden Blutmenge auszuführen. Wenn Sie eine der Vorderpfoten eines<br />

Hundes auf irgend welche Weise, durch Verbrühung, durch Bestreichen<br />

mit Crotonöl, durch subcutane Injection einer Tcrpenthinemulsion<br />

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