12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

150<br />

Pathologie der Circulation.<br />

sich ergiebt, ist einfach genug, dass es nämlich nur dann zu einer<br />

Anschwellung, einer Infiltration eines Körpertheils mit Transsudat,<br />

einem Oedem bei venöser Stauung kommt, wenn die Lymphgefässe<br />

des Theils nicht im Stande sind, die Gesammtmenge des Transsudats<br />

abzuführen.<br />

Fragen wir nun nach der Erklärung dieser Vorgänge, die so constant<br />

zu jeder Behinderung des venösen Abflusses oder, wie das kurz<br />

ausgedrückt werden kann, venösen Stauung, sich hinzugesellen, so<br />

liegt, wie mir scheint, der Schlüssel dazu in dem Verhalten der Arterien.<br />

Wir haben früher gesehen, wie die Wirkung der arteriellen<br />

Congestion so gut wie die der arteriellen Anämie sich forterstreckt<br />

bis in die Venen, wie bei jener das Blut unter gesteigertem Druck<br />

und mit vergrösserter Geschwindigkeit die Venen passirt, welche von<br />

den fluxionirten Arterien gespeist werden, und bei diesen auch der<br />

Venenstrom um so schwächer und langsamer wird, je grösser die Erschwerung<br />

des Zuflusses in die Arterien ist. Wie kommt es nun,<br />

dass das in die Venen eingeschaltete Hinderniss seinen Einfluss nicht<br />

durch die Capillaren hindurch nach rückwärts bis in die Arterien<br />

ausübt, und hier sich einfach als ein arterieller Widerstand geltend<br />

macht? als ein Widerstand, von dem wir ja wissen, wie der Organismus<br />

seine Folgen auszugleichen vermag? Die Frage ist um so<br />

gerechtfertigter, als in den Lungen wirklich derartiges geschieht. Von<br />

den <strong>Herz</strong>fehlern her erinnern Sie Sich, dass die Stenose des Ostium<br />

venosum sinistrum ihre Wirkung nicht blos auf die Lungenvenen,<br />

sondern nach rückwärts bis in die Lungenarterien ausübt, der Art, dass<br />

das rechte <strong>Herz</strong> wegen des Widerstandes in diesen sich erweitert und<br />

hypertrophirt, Und das erfolgt nicht blos bei den Hindernissen, die<br />

den gesammten Venenablluss aus den Lungen betreffen, sondern genau<br />

ebenso bei abnormen Widerständen, die in einen Theil der Lungenvenenbahn<br />

eingeschaltet sind. Wenn Sie bei einem Hund in den unteren<br />

Hauptast der A. pulm. sin. ein Manometer einsetzen, und dann<br />

die Venen des Oberlappens derselben Seite oder einige rechtsseitige<br />

Lungenvenen zuklemmen, so sehen Sie in ganz kurzer Zeit den<br />

Druck in der A. pulmonalis von 150 auf 210, ja 220 Mm. Soda ansteigen,<br />

um bei der Oeffnung der Venenklammer sofort wieder auf den<br />

Anfangswerth zu sinken. Das können Sie bei demselben Thiere mehrere<br />

Male wiederholen, immer mit dem gleichen Erfolg, zum sicheren<br />

Zeichen, dass diese Steigerung lediglich in den .rein mechanischen<br />

Verhältnissen begründetest.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!