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I. Herz.

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268 Pathologie der Circulation.<br />

in Mitleidenschaft gezogen wird als durch einfache Congestion, und<br />

demnächst auch auf den weiteren lokalen Verlauf, über den ich Ihnen<br />

bald noch genauere Mittheilungen machen werde.<br />

In zweiter Linie kommt die passive Hyperämie oder venöse<br />

Stauung in Betracht. Auch hier giebt es eine Röthung durch Blutübcrfüllung,<br />

und obendrein eine Röthung, die durch ihren lividen<br />

Ton der Entzündungsröthung schon ähnlicher ist; hier auch eine gesteigerte<br />

Transsudation, also einen Tumor; desgleichen kann auch<br />

Schmerz, und wird immer Funktionsstörung dabei sein. Dagegen fehlt<br />

regelmässig der Calor, und fürs Zweite ist die Beschaffenheit des<br />

Tumors eine total andere, als bei der Entzündung. In der Flüssigkeit<br />

des Stauungsödems befinden sich entweder fast gar keine zellige<br />

Elemente, resp. nur so viel, als in jedem normalen Transsudat enthalten<br />

sind, oder bei intensiven Graden der Stauung rothe Blutkörperchen<br />

in kleinerer oder grösserer Menge. Im entzündlichen Exsudat<br />

dagegen fehlen zwar auch letztere nicht, aber ausser ihnen enthält es<br />

immer Eiterkörperchen, zuweilen in ungeheurer Zahl. Aber selbst mit<br />

den Producten der allerleichtesten Entzündungen, resp. den Anfangsstadien<br />

schwererer, wo erst eine körperchenarme Flüssigkeit aus den<br />

Gefässen abgeschieden ist, kann das Stauungsödem nicht verwechselt<br />

werden; denn dieses ist eine sehr dünnne, das entzündliche Transsudat<br />

dagegen eine concentrirte Flüssigkeit.<br />

Nach diesen Auseinandersetzunger bedarf es nun auch keiner eingehenden<br />

Abweisung derjenigen Entzündungstheorien, die bis vor w r enig<br />

mehr als einem Decennium die allgemein herrschenden gewesen sind und<br />

z. Th. noch jetzt von einigen Autoren ganz oder modificirt aufrecht erhalten<br />

werden. Bei der ausserordentlichen Häufigkeit der entzündlichen<br />

Processe und der ganz hervorragenden Wichtigkeit, welche sie in der<br />

gesammten speciellen Pathologie beanspruchen, hat es selbstverständlich<br />

nicht fehlen können, dass dieselben seit allen Zeiten die Aufmerksamkeit<br />

der practischen und theoretischen Pathologen auf sich<br />

gezogen haben, ja, man darf vielleicht sagen, dass die Entzündung<br />

es ist, deren Deutung sowohl den Ausgangspunkt, als auch das Endziel<br />

aller der medicinischen Systeme und Schulen gebildet hat, die<br />

im Laufe der Jahrhunderte einander abgelöst haben. Von diesen<br />

Entzündungstheorien haben sich natürlich bis in unsere Zeit nur wenige<br />

erhalten können, darunter in erster Linie die neuristiseh-humoralc.<br />

Sie hat sich vor Allem zur Aufgabe gestellt, die Circulationsstörung<br />

in der Entzündung zu erklären, und deshalb vorzugsweise ihr Augen-

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