12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

152 Pathologie der Circulation.<br />

Ohren die sämmfliehen grösseren Venen, da wo sie die Ohrwurzel<br />

verlassen, ligiren und dann auf der einen Seite den Halssympathicus<br />

durchschneiden, so wird das Ohr, dessen Sympathicus unversehrt ist,<br />

gar keine Veränderungen zeigen, das andere aber innerhalb einiger<br />

Stunden eine bedeutende, teigigte Anschwellung erleiden. Dies Oedera<br />

hat an sich mit der arteriellen Wallung nichts zu thun, und es war<br />

ein seltsames Missverständniss von Ran vi er 9 , dass er bei diesem<br />

Versuch gerade die Bedeutung der Vasomotoren so lebhaft urgirte.<br />

Für das Oedem ist allein massgebend die Erschwerung des venösen<br />

Abflusses, und die Congestion hat nur darum solchen Einfluss, weil<br />

sie das Missverhältniss zwischen Zu- und Abfluss so ungünstig modificirt.<br />

Aber Sie werden wohl thun, sich die Steigerung jenes Missverhältnisses,<br />

welche durch eine arterielle Congestion herbeigeführt<br />

wird, auch nicht zu klein vorzustellen. Sie sahen vorhin, dass der<br />

Druck in der V femoralis nach der Zuklemmung des centralen Endes<br />

auf 80—100 Mm. Soda ansteigt. Machen Sie genau dieselbe Versuchsanordnung<br />

und durchschneiden Sie dann den Ischiadicus dieser Seite,<br />

so sehen Sie in wenigen Minuten den Venendruck auf 280 Mm. in die<br />

Höhe gehen. Wer dies gesehen, dem wird es ferner nicht auffällig<br />

erscheinen, wenn bei einem Hunde nach Unterbindung der V cava<br />

inferior nur diejenige hintere Extremität ödematos wird, deren Ischiadicus<br />

durchschnitten ist, während die andere keine Spur einer Anschwellung<br />

verräth. Indess verläuft dieser Versuch, auf den sich<br />

Ranvier's Auffassung vorzugsweise stützt, durchaus nicht jedesmal in<br />

dieser Weise; vielmehr geschieht es nicht selten, dass nach der Ligatur<br />

der Cava inf. weder an dem gelähmten, noch an dem unversehrten Bein<br />

Oedem eintritt, einfach weil nicht bei allen Hunden die sehr überwiegende<br />

Menge des Venenblutes, welches die hintere Extremität verlässt,<br />

seinen Weg durch die Iliaca communis zur Cava inf. nimmt.<br />

Die venösen Nebenbahnen der Extremitäten sind bei den verschiedenen<br />

Exemplaren allerdings wechselnd an Zahl und Grösse, doch sind sie<br />

unter allen Umständen ausreichend, um auch nach dem Verschluss der<br />

V. femoralis und noch der V ischiadica allem Blut, welches der zewohnliche<br />

arterielle Zufluss in das Bein bringt, auch den bequemen<br />

Wiederabfluss zu ermöglichen. Will man den venösen Abfluss aus<br />

der Extremität wirklich ernstlich erschweren, so müssen diese Collateralbahnen<br />

mitbetroffen werden, und das geschieht durch die blosse Unterbindung<br />

einiger grösserer Stämme nicht. Doch können Sie dies sehr<br />

gut erreichen, wenn Sie von einer kleinen Hautvene des Fussrückens

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!