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I. Herz.

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64 Pathologie der Circulation.<br />

auch eine excentrische Hypertrophie der rechten Kammer herbeiführen<br />

muss.<br />

Können wir hinsichtlich der angestrengten Muskelarbeit ziemlich<br />

gut den Zusammenhang mit der consecutiven <strong>Herz</strong>hypertrophie begründen,<br />

so gestatten uns das unsere physiologischen Kenntnisse viel<br />

weniger für eine Gruppe von <strong>Herz</strong>vergrösserungen, auf die besonders<br />

Traube 13 in seinen letzten Lebensjahren die Aufmerksamkeit gelenkt<br />

hat, nämlich diejenigen in Folge von übermässiger Aufnahme<br />

von Nahrungs- und Genussmitteln. Thatsache ist es, dass besonders<br />

bei wohlgenährten Männern aus den wohlhabenden Klassen, die<br />

bei sonst ruhigem und behaglichem Leben, zumal während der Gesellschaftssaison,<br />

täglich ihr reichliches, mit mannigfachen Weinsorten gewürztes<br />

Diner zu sich nehmen, gelegentlich aber auch bei ehrsamen,<br />

zur Fettleibigkeit neigenden Bürgern, die an reichliche Mahlzeiten und<br />

den Genuss grosser Quantitäten Bieres gewöhnt sind, im Laufe der<br />

vierziger Jahre, wieder ohne Intercurrenz irgend einer der speciellen<br />

<strong>Herz</strong>krankheiten, nicht selten die Symptome einer <strong>Herz</strong>hypertrophie<br />

sich entwickeln. Um indess genau begreifen zu können, in welcher<br />

Weise überreichliche Mahlzeiten die <strong>Herz</strong>arbeit vergrössern, dazu reichen,<br />

wie gesagt, die uns zu Gebote stehenden physiologischen Daten noch<br />

nicht aus; was wenigstens bisher zur Erklärung beigebracht worden,<br />

beschränkt sich im Wesentlichen auf mehr minder vage Bemerkungen<br />

über passive oder active Ueberfüllung des Pfortadersystems, die von<br />

einer wirklichen Einsicht in die Kreislaufsverhältnisse unter diesen Umständen<br />

noch sehr weit entfernt sind. Wir müssen uns wohl oder<br />

übel schon mit der Thatsache begnügen, dass auch nach einer gewöhnlichen<br />

Mahlzeit, während der physiologischen Verdauung, der<br />

Blutdruck etwas erhöht und die <strong>Herz</strong>thätigkeit Folge dessen etwas<br />

gesteigert ist, und werden, ohne der exaeteren Erkenntniss des Zu­<br />

sammenhangs vorgreifen zu wollen, in den überreichlichen Mahlzeiten<br />

lediglich eine abnorme Steigerung gewöhnlicher arbeitserhöhender Einflüsse<br />

für das <strong>Herz</strong> erkennen. Möglich dass, wie Traube gemeint<br />

hat, reichlicher Genuss von Schnaps und Tabak dabei auch noch eine<br />

Rolle spielt, wiewohl die Erfahrungen, die von andern Seiten und an<br />

andern Orten, besonders über die Folgen des doch wahrlich nicht<br />

seltenen Abusus spirituosorum gemacht sind, nicht in diesem Sinne<br />

zu reden scheinen.<br />

Vollends lässt uns die Physiologie im Stich gegenüber den <strong>Herz</strong>-<br />

hypertrophien auf nervöser Basis. Denn so viel studirt und

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