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I. Herz.

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414 Pathologie der Circulation.<br />

dadurch gestützt, dass Quincke 4 gezeigt hat, wie die Blutkörperchen<br />

innerhalb der Milz und dem Knochenmark, sowie in den Lebercapillaren<br />

in theils gelb gefärbte, theils farblose Eisenalbuminate verwandelt<br />

werden, die sich theils in körniger, theils in gelöster Form mikrochemisch<br />

nachweisen lassen. Aber in welchem Umfange dies geschieht,<br />

und unter welchen Modalitäten, darüber weiss man ebensowenig<br />

als darüber, ob nicht noch in anderen Organen oder in dem<br />

circulirenden Blute selbst rothe Blutkörperchen verschwinden. Und<br />

nun vollends die Zwischenstufe, die Umwandlung der weissen<br />

Blutzellen in rothe! Welche von den farblosen machen diese Metamorphose<br />

durch? und wo, in welchen Organen geschieht sie? woher<br />

kommt das Hämoglobin? was wird aus den Kernen der farblosen<br />

Zellen? was aus ihren Granulis? Es sind eine Fülle von Fragen,<br />

die auf uns heranströmen, und der Beantwortung noch vollständig<br />

harren. Was von positiven Beobachtungen über die Umwandlung<br />

einer farblosen Blutzelle in eine farbige vorliegt, reducirt sich im<br />

Grunde auf eine sehr kurze Mittheilung Recklinghausen's 12 , derzufolge<br />

im Froschblut, das unter Luftzutritt in sorgfältigst gereinigten<br />

Glasgefässen aufbewahrt worden, nach 11—21 Tagen gewisse spindelförmig<br />

gestaltete farblose Zellen die Färbung der rothen Körperchen<br />

annehmen sollen. Leider ist dieser vorläufigen Mittheilung in den<br />

seitdem verflossenen anderthalb Decennien keine ausführliche gefolgt,<br />

sodass eine Kritik darüber, inwieweit die Methode und die Befunde<br />

eine derartige Schlussfolgerung zulassen, bislang unmöglich ist. Die<br />

Angaben anderer Autoren betreffen vorzugsweise das Säugethierblut.<br />

Erb 13 fasst körnige gefärbte Zellen als Uebergangsformen auf, welche<br />

er gerade nach Blutverlusten in grösserer Menge im Blute gefunden<br />

hat, und deutet den ganzen Process so, dass die farblosen erst die<br />

Kerne durch Zerfall und Auflösung einbüssen, dann Hämoglobin<br />

aufnehmen und hinterher sich in homogene Scheiben umwandeln.<br />

AI. Schmidt 14 legt dagegen besonderes Gewicht auf gewisse grosse<br />

protoplasmatische kernhaltige Zellen mit rothen groben Körnern,<br />

die im normalen Säugethierblut jederzeit vorkommen sollen und die,<br />

sobald sie ausserhalb der Gefässe sich befinden, sehr rasch erblassen<br />

und so zu farblosen Körnerkugeln werden; er fasst diese Formen<br />

als Analoga der bleibenden rothen Blutzellen der drei niedern Wirbelthierklassen<br />

auf, und vermuthct in der kernlosen rothen Blutscheibe<br />

der Säugethiere ein Product der Verschmelzung der rothen groben<br />

Körner mit dem Kern, während das übrige Protoplasma sich auflöse.

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