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I. Herz.

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Verfettung. 645<br />

liegende Gedanke eine Störung des Respirationsge schaff es.<br />

Mag der Zutritt des atmosphärischen Sauerstoffs zu den Lungen­<br />

capillaren durch eine Stenose oder Verlegung der Luftwege erschwert,<br />

oder mag durch AVegfall oder Unwegsamkeit von Capillaren ein mehr<br />

oder weniger bedeutender Theil der Respirationsfläche für die Ath-<br />

mung verloren sein, immer muss dadurch, so räsonnirt man, die<br />

Menge des ins Blut aufgenommenen Sauerstoffs verkleinert werden;<br />

und die Richtigkeit dieses Raisonnements scheint durch die Häufig­<br />

keit der Fettleber und anderer Verfettungen bei Phthisikorn aufs<br />

Beste gestützt zu werden. Indess ist gegen einen derartigen Zu­<br />

sammenhang mit gutem Grund eingewendet worden, dass bei ana­<br />

logen Erkrankungen des Respirationsapparats, z. B. beim Lungcn-<br />

emphysem und bei der chronischen Bronchitis der Kyphotischcn, die<br />

Fettleber fehlt. Sobald Sie Sich vollends überlegen, über weh die<br />

Hülfsmittel der Organismus gegenüber der Verengerung der Luftwege<br />

und der Verkleinerung der Lungengefässbahn verfügt, wie dort das<br />

dyspnoische Athmen, hier die Verstärkung der Stromgeschwindigkeit<br />

in den noch vorhandenen Gefässbahnen eingreift, so werden Sie ge­<br />

wiss anerkennen, dass durch eine derartige Erkrankung nicht leicht<br />

die Saucrstoffzufuhr zu den Geweben unter das Bedürfniss herunter­<br />

gehen kann, so lange die betreffenden Individuen sich in gutem<br />

Kräftezustand erhalten. Weit eher möchten solche Veränderungen des<br />

Blutes hierfür in Betracht kommen, durch welche der Gehalt des­<br />

selben an Hämoglobin erheblich verringert wird, wie die Leukämie<br />

und Chlorose, wie ferner alle echten Anämien, mögen sie die<br />

Folge von einmaligen oder wiederholten Blutverlusten, oder auf<br />

idiopathischer Grundlage entstanden sein, wie die perniciöse pro­<br />

gressive Anämie. Wirklich halte ich Ihnen früher hervorgeholten<br />

(p. 473), dass Verfettungen bei all diesen Affectionen niemals ausbleiben<br />

und bei den hochgradigeren Formen der Anämie sogar zu<br />

den pathognomonischen Eigenthümlichkeitcn gehören. Allerdings wird<br />

man sich auch hier den Zusammenhang nicht so direct und, wenn<br />

ich so sagen darf, so grob denken dürfen, dass nun die Sauerstoll­<br />

aufnahme genau in demselben Verhältniss sinke, wie der Hämoglobin­<br />

gehalt des Blutes. Die Versuche von Bauer 10 und noch schlagender<br />

von D. Finkler 11 haben vielmehr erwiesen, dass bei einem gesunden<br />

Thier durch selbst beträchtliche Blutentziehungen keine sofortige Aen­<br />

derung in der Sauerstoffaufnahme bewirkt wird, und dass 1'2, ja<br />

24 Stunden und mehr vergehen, ohne dass weniger Sauerstoff auf-

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