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I. Herz.

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100 Pathologie der Circulation.<br />

sirend eintritt. Das wird am leichtesten beim kleinen Kreislauf geschehen<br />

können; denn bei dem geringen Druck, der normaler Weise<br />

im Pulmonalgefässsystem herrscht, genügt begreiflich schon eine sehr<br />

geringe Verstärkung der <strong>Herz</strong>contraction, um diesen zu überwinden<br />

und die Zweige der Lungenarterien stärker auszudehnen, das Blut mit<br />

grösserer Geschwindigkeit durch sie durchzutreiben. Ueber diesen<br />

Punkt hat eine Versuchsreihe, welche Lichtheim 7 in meinem Breslauer<br />

Institute angestellt hat, ganz überraschende Aufschlüsse gegeben.<br />

Wenn einem curaresirten und künstlich respirirten Hund, dessen<br />

Carotis und V jugularis mit Manometern verbunden waren, mittelst<br />

eines durch ein Loch in der Thoraxwand eingeführten starken Fadens<br />

die linke Pulmonalarterie total ligirt wurde, so änderte sich weder<br />

der Carotiden- noch der Venendruck im Allergeringsten;<br />

ja es konnten ausserdem noch mehrere grössere Aeste der rechten<br />

Pulmonalarterie verschlossen werden, ohne dass dies einen Einfluss<br />

auf den Arterien- oder Venendruck hatte. Hier ist also mehr als die<br />

Hälfte, ja beinahe drei Viertel der Lungengefässbahn unwegsam gemacht,<br />

der Gesammtquerschnitt mithin fast auf den vierten Theil des<br />

normalen reducirt, und trotzdem gelangt die normale Blutmenge durch<br />

diesen reducirten Querschnitt hindurch in den linken Ventrikel. Es<br />

wird dies erreicht durch den denkbar einfachsten Mechanismus von<br />

der Welt. In dem Theil der Pulmonalgefässbahn nämlich, der diesseits<br />

der eingeschalteten Widerstände sich befindet, steigt in Folge<br />

dieser der Druck und dehnt die noch offenen Zweige der Art aus,<br />

resp. beschleunigt die Blutbewegung so sehr, dass nun dieselbe Blutmenge,<br />

welche vorher die ganzen beiden Lungen passirte, in derselben<br />

Zeit durch das noch übrige Viertel hindurcheilt. Freilich ist die<br />

Drucksteigerung selbst nur gering; so wies das in einen' Ast der<br />

rechten A. pulmonalis eingesetzte Sodarnanometer nur eine Steigerung<br />

von 180 auf 260 Mm., um c. 80 Mm. Soda, d. h. ungefähr 6 Mm.<br />

Quecksilber nach, als der Stamm der linken Pulmonalarterie geschlossen<br />

wurde. Eine Druckerhöhung, wie diese, würde selbstverständlich<br />

im Körperarteriensystem mit seinen grossen Widerständen<br />

so gut wie gar keinen Effect haben; im kleinen Kreislauf, dessen<br />

physiologische Widerstände so gering sind, genügt sie vollständig um<br />

eine ausreichende Dehnung aller noch offenen Aeste zu erzeugen. So­<br />

mit ist auch der Zuwachs, der dadurch für die Arbeit des rechten<br />

<strong>Herz</strong>ens bedingt wird, an sich nicht gross, und Sie werden nicht besonders<br />

erstaunt sein, dass der Ventrikel dies geringe Mehr von Arbeit

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