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I. Herz.

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24 Pathologie der Circulation.<br />

derungen zeigt. Wie kommt es. so fragen wir, dass mit zuneh­<br />

mender Spannung des <strong>Herz</strong>beutels der arterielle Blutdruck<br />

herunter, mit abnehmender in die Höhe geht? Heutzutage<br />

wissen wir freilich, dass die hohe Spannung, unter der physiologischer<br />

Weise das Blut in den Arterien des Körpers strömt, nicht vorhanden<br />

sein würde, wenn nicht durch die tonische Contraction der kleinen<br />

Arterien die Bahnen, auf welchen das Blut in die Capillaren über-<br />

lliesst, fortdauernd in einem Zustande relativ grosser Enge sich be­<br />

fänden, die immer nur zeitweilig bei einzelnen einer gewissen Erwei­<br />

terung Platz macht; wir wissen auch, dass durch Zunahme oder<br />

Nachlass dieser Gefässcontraction die Höhe des Druckes regulirt wer­<br />

den kann. Aber das braucht nicht erst gesagt zu werden, dass die<br />

Widerstände, welche Seitens der Gefässe der Entleerung der Aorta<br />

sich entgegenstellen, allein den Blutdruck nicht erzeugen können; sie<br />

mögen noch so gross sein, sie mögen einer ganz ungewöhnlichen Stei­<br />

gerung fähig sein: sobald das <strong>Herz</strong> nicht eine gewisse Menge Blutes<br />

in die Aorta wirft, kann es eine Spannung der Arterien nicht geben.<br />

Die Menge Blutes aber, welche der linke Ventrikel jedesmal in die<br />

Aorta schleudert, muss genau entsprechen der Menge des Blutes,<br />

welche in der Zeit vom Beginn der Systole bis zum Ende der darauf­<br />

folgenden Diastole, d. h. in dem Zeitraum zwischen zwei Systolen, aus<br />

dem Arteriensystem in die Capillaren überlliesst; auf diese Weise ent­<br />

steht die constante mittlere Spannung in jenem. Denken Sie<br />

sich nun, dass von einem bestimmten Zeitpunkt ab aus irgend einem<br />

Grunde der linke Ventrikel in jeder Systole ein geringeres Quantum<br />

Blut, als vorher, auswürfe, was wird die Folge sein? Bei der ersten<br />

Systole wird jetzt weniger Blut in die Aorta getrieben, als vermöge<br />

des im Arteriensystem herrschenden Druckes in und durch die Ca­<br />

pillaren abfliesst, d. h. das Artcriensystem wird leerer; dasselbe Ge­<br />

schieht bei der zweiten und dritten Systole und jeder nächstfolgenden,<br />

während nun allerdings allmählich auch eine geringere Menge Blutes<br />

in die Capillaren abfliesst, und das wird so lange sich wiederholen<br />

bis wieder die Mengen des durch eine Systole in die Aorta geworfenen<br />

und des zwischen zwei Systolen in die Capillaren abfliessenden Blutes<br />

sich gleich geworden sind. Dann giebt es wieder eine constante<br />

mittlere Spannung, einen constanten Mitteldruck im Artcriensvstom<br />

aber derselbe ist. niedriger, als zuvor, und zwar um so mehr er­<br />

niedrigt, je kleiner das Quantum des bei jedem <strong>Herz</strong>schlag ausgetrie­<br />

benen Blutes geworden ist. Umgekehrt dürfen wir, sofern alle übrigen

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