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I. Herz.

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494 Pathologie der Circulation.<br />

eines Kaninchendarms mit der lebenden Capillarwand mancherlei Bedenken<br />

unterliegt; überdies sind die Versuchsresultate Runeberg's<br />

keineswegs unbestritten geblieben 13 , und wie auch immer, so lehrt<br />

doch eben dieselbe Versuchsreihe Runeberg's, mit welcher Zurückhaltung<br />

aus Experimenten über todte thierische Membranen Folgerungen<br />

für die Transsudation durch die Capillaren des lebenden Körpers gezogen<br />

werden müssen. Denn Runeberg constatirte genau dasselbe<br />

Verhältniss wie bei den Eiweisslösungen, auch für die Aufschwemmungen<br />

fein vertheilter Körper, für die der Darm auch um so<br />

weniger durchlässig werde, ein je höherer Druck auf ihm lastet. Von<br />

dem Stauungstranssudat aber wissen Sie, dass es gleichzeitig<br />

ärmer an Eiweiss ist, als normale Lymphe, dagegen erheblich<br />

reicher an aufgeschwemmten Bestandtheilen, d. h.<br />

Blutkörperchen. Somit ergiebt sich, dass wir, wie ich Ihnen schon<br />

einmal betont habe, zur Zeit noch nicht im Stande sind, eine mechanische<br />

Theorie des Stauungsödems aufzustellen, dass wir vielmehr<br />

noch unbekannte Einflüsse Seitens der lebenden Gefässwand<br />

für die Deutung heranziehen müssen. So vielfach demnach<br />

die venöse Stauung Gegenstand des Experiments und der pathologischen<br />

Beobachtung gewesen ist, so ist doch auch hier das Einzige,<br />

was unbestreitbar gesichert ist, der thatsächliche Befund; wir wissen,<br />

dass in der Stauung eine grössere Menge von Flüssigkeit transsudirt,<br />

als normal, wir wissen ferner, dass dieselbe arm an Eiweiss und<br />

an farblosen Blutkörperchen ist, deshalb auch wenig Neigung<br />

zur Gerinnung hat, dass dagegen rothe Blutkörperchen um so<br />

reichlicher im mechanischen Oedem sich vorfinden, je hochgradiger<br />

die Behinderung des venösen Abflusses ist.<br />

Kommen wir schon bei der mechanischen Wassersucht nicht aus<br />

ohne die Annahme eines eigenthümlichen Eingreifens Seitens der Gefässwand,<br />

so gebührt letzterer vollends der Löwenantheil bei allen übrigen<br />

Hydropsien, so mannigfache Bezeichnungen sie auch führen mögen.<br />

Dass es von den verschiedenen Eigenschaften der Gefässwand, welche<br />

für die Beziehungen zwischen ihr und dem circulirenden Blute in Betracht<br />

kommen, die Porosität oder Durchlässigkeit ist, von deren<br />

Aenderung und Steigerung die Zunahme der Transsudation abhängt,<br />

haben wir früher besprochen, und damals auch betont, dass es sich<br />

so gut wie ausschliesslich in diesen Fällen um Vorgänge in den Ca­<br />

pillaren und kleinen Venen handelt. Aus diesem Grunde kann es<br />

auch hier keinem Zweifel unterliegen, dass der eigentlich bestimmende

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