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I. Herz.

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486 Pathologie der Circulation.<br />

Wir kommen damit zu dem zweiten Punkt, den etwaigen Störungen,<br />

welche die Strömung der Lymphe betreffen. Die Lymphe wird von<br />

ihrer natürlichen Bahn abgelenkt, wenn die Wandungen der Lymphgefässe<br />

eine Continuitätstrennung erfahren haben. Das kommt<br />

sowohl an den peripheren Lymphgefässen, besonders der Extremitäten,<br />

als auch am D. thoracicus vor, an beiden Stellen durch Verletzungen,<br />

doch sind auch periphere Lymphfisteln durch Ulcerativprocesse<br />

gesehen, und mehrere Male ist eine Berstung des Brustganges beobachtet<br />

worden, nachdem derselbe in Folge einer Stenose sich enorm<br />

dilatirt hatte. Die Lymphe, welche durch eine Oeffnung des betreffenden<br />

Gefässes ausfliesst, geht unter allen Umständen dem Lyraph- und<br />

damit dem Blutstrom verloren; doch ist der dadurch bedingte Effect<br />

keineswegs in allen Fällen blos der Menge der verlorenen Lymphe<br />

proportional. Eine periphere Lymphorrhagie ist immer weit unbedenklicher,<br />

als eine aus dem D. thoracicus. Denn durch diese wird<br />

dem Organismus nicht blos der Chylus ganz oder theilweise entzogen,<br />

sondern auch beim ganz nüchternen Thier scheint die Rumpflymphe<br />

eine grössere Dignität, quoad vitam, zu besitzen, als die der Extremitäten.<br />

Wenigstens hat Lesser 3 in Ludwig's Laboratorium constatirt,<br />

dass man nüchternen Thieren sehr beträchtliche Mengen Lymphe aus<br />

einer Fistel des Brustganges ohne Schaden entziehen kann, wenn<br />

man Pumpbewegungen an den Extremitäten macht, während dieselben<br />

bei ruhiger Haltung der Extremitäten schon nach einem Lymphverlust<br />

aus dem Ductus sterben, der nicht einmal einem Viertel der Blutmenge<br />

gleichkommt. Was aus der Lymphorrhagie sonst noch resultirt, das<br />

hängt in erster Linie davon ab, wohin die extravasirende Lymphe<br />

sich ergiesst. Bei den peripheren Lymphfisteln strömt dieselbe wohl<br />

ausnahmslos nach aussen; das ist auch bei Verletzungen des Brustganges<br />

beobachtet worden, obschon in der Regel auch in diesen<br />

Fällen und jedenfalls bei den Berstungen des Ductus der Inhalt in<br />

die entsprechende seröse Höhle austritt. Es giebt dann chylösen<br />

Ascites und chylösen Hydrothorax 4 , und zwar meist von sehr<br />

beträchtlicher Massenhaftigkeit, überdies begreiflicher Weise nach etwaigen<br />

Punctionen zu sehr rascher Wiedererneuerung tendirend. Ist<br />

die Continuitätstrennung des Ductus die Folge einer Ruptur wegen<br />

abnormer Ausdehnung, so dürfte eine Wiederherstellung ausgeschlossen<br />

sein; nach Verletzungen dagegen stösst die Heilung gewöhnlich auf<br />

wenig Schwierigkeit, da der geringe Druck, mit dem die Lymphe über-

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