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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

nachzuweisen; wo aber eine wirkliche Dissemination vorliegt, da sind<br />

es zweifellos die Lymph bah neu, welche dieselbe vermitteln. Ist<br />

es aber so weit gekommen, dann pflegen auch eigentliche Metastasen<br />

nicht lange auf sich warten zu lassen. Mag es nun von den Lymphdrüsen<br />

aus auf dem Wege der V. efferentia geschehen, oder mag es<br />

durch ein directes Eindringen des Krebses in Blutgefässe bewirkt<br />

werden — sobald Geschwulst demente erst in der Blutbahn kreisen.<br />

ist die Möglichkeit der Metastasenbildung gegeben. Wo die epithelialen<br />

Zellen oder Zellenhaufen im Gefässsystem sitzen bleiben, bilden<br />

sie neue Geschwulstkeime, und nachdem sie zuerst im Innern des<br />

Blutgefässes gewachsen sind, durchbrechen sie — bei Widerstandsunfähigkeit<br />

der betreffenden Lokalität — die Gefässwand und wachsen<br />

nun im umgebenden Gewebe zu seeundären, und gar oft ganz colossalen<br />

krebsigen Geschwülsten aus: Geschwülsten, deren Structur gleichfalls<br />

um so ausgesprochener alveolär wird, je mehr die Epithelstränge in<br />

den Lymph wegen sich ansiedeln.<br />

Was ich aber soeben von der Geschichte des Drüsenkrebses Ihnen<br />

mitgetheilt habe, gilt genau in derselben Weise nicht blos vom echten,<br />

oder wie die Kliniker ihn bezeichnen, tiefen Haut- und den Schleimhautkrebsen,<br />

sondern von jeder malignen Geschwulst überhaupt.<br />

Damit eine Geschwulst bösartig werden kann, müssen zuvor<br />

die physiologischen Widerstände der sie umgebenden Gewebe wegfallen;<br />

wenn aber die letzteren weggefallen sind, wird diejenige Geschwulst<br />

am sichersten bösartig werden, deren Wachsthumsenergie<br />

die grösste ist. Von dieser aber wissen wir, dass sie in geradem<br />

Verhältnisse zu dem Zellenreichthum einer Geschwulstart steht,<br />

und dass unter den zelligen Geschwülsten besonders diejenigen ausgezeichnet<br />

sind, deren Zellentypus einem sehr frühen embryonalen<br />

Stadium angehört, Das ist der Grund, weshalb die Sarkome zuweilen<br />

eine so erschreckende Bösartigkeit erreichen. Nicht die Sarkomstruetur,<br />

so sagte ich schon vorhin, macht eine Geschwulst malign;<br />

aber wenn die Bedingungen der Malignität im Organismus vorhanden<br />

sind, so befähigt sie diese Structur in der denkbar stärksten Weise,<br />

jene Bedingungen auszubeuten. Aber auch jede andere Geschwulstart,<br />

die reich ist an Zellen, und womöglich an Zellen von embryonalem<br />

Charakter kann unter diesen Bedingungen bösartig werden und gene-<br />

ralisiren. Das lehren nicht blos die Lymphome, sondern nicht<br />

minder die Enchondrome, bei denen die Gefahr der Generalisation<br />

um so grösser ist, je zellenreicher sie sind und je weicher, schleimigter

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