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I. Herz.

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632 Pathologie der Ernährung.<br />

nissen sich anhäufen kann, hat seit lange das Interesse der denkenden<br />

Pathologen erregt. In den Zellen der Rippenknorpel kleiner Kinder,<br />

die im stärksten Wachsthum sich befinden, trifft man gewöhnlich<br />

etliche grosse Fetttropfen, die sich in Nichts von denen unterscheiden,<br />

welche die Knorpelzellen derselben Gegend bei alten Leuten erfüllen;<br />

die Leber von Schwindsüchtigen ist nicht selten gerade so verfettet,<br />

wie die der Säufer oder von Menschen, deren Diät eine überreichliche<br />

ist, und wenn das Fleisch gerade der bestgenährten Rinder<br />

und Schweine regelmässig von Fett durchwachsen ist, so erreicht<br />

doch diese Durchwachsung die höchsten Grade bei den verschiedenen<br />

Formen intensiver Muskelatrophie. Um aber in dieser Beziehung<br />

von vorn herein jeden Zweifel auszuschliessen, so bemerke ich ausdrücklich,<br />

dass es chemische Unterschiede bei den ihrer<br />

Natur nach so heterogenen Verfettungen nicht giebt. Wo<br />

Fett im menschlichen Körper vorkommt, gleichgiltig welches die<br />

Ursache seines Auftretens sein mag, da handelt es sich immer<br />

um eine Mischung der drei wohlbekannten Glyceride Tripalmitin,<br />

Tristearin und Triolein. Dadurch vereinfacht sich freilich unsere<br />

Aufgabe; aber auf der andern Seite tritt durch diese Uebereinstimmung<br />

die anscheinende Paradoxie der Verfettungen in ein um so<br />

grelleres Licht. Lassen Sie uns nun versuchen, ob es gelingt, an<br />

der Hand der physiologischen Thatsachen eine Lösung des Problems<br />

durchzuführen!<br />

Wenn wir von dem in den Flüssigkeiten und Geweben des Körpers<br />

gelöst vorkommenden Fett absehen, so findet sich dasselbe in<br />

Tropfen normaler Weise im eigentlichen Fettgewebe des subcutanen<br />

Panniculus, des Mesenterium, des Mediastinum, der Nierenfettkapsel<br />

u. s. w., ferner im Knochenmark, dann in den Talgdrüsen und den<br />

Milchdrüsen während der Lactation, endlich sehr gewöhnlich auch in<br />

der Leber. Fragen wir nun, woher dieses Fett stammt, so ist es ja,<br />

nach den zahlreichen darüber geführten Discussionen gegenwärtig<br />

ausser allem Zweifel, dass dasselbe zu einem Theil nichts anderes, als<br />

mit der Nahrung fertig zugeführtes Fett ist. Betreffs'des<br />

Modus und der Form, in welcher die Fette zur Resorption gelangen<br />

und im Blute circuliren, sind allerdings, wie Ihnen zweifellos bekannt<br />

ist, die Akten noch nicht geschlossen 1 , und noch weniger Sicheres<br />

weiss man darüber, wie der Organismus die Ueberführung der aufgenommenen<br />

Fette in die Fettzellen bewerkstelligt. Allein diese unzureichende<br />

Kenntniss thut der Thatsache keinen Eintrag, dass die

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