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I. Herz.

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Blutung.<br />

Etwas gemein haben. In Schmiedebergs Laboratorium 7 ist dies<br />

beispielsweise für acute Platin- und Antimon Vergiftungen und in<br />

noch ausgesprochenerem Masse für Qu ecksib er Vergiftungen, acute<br />

und chronische, constatirt worden, und zwar ist hier hauptsächlich<br />

der Darmkanal Sitz der Blutungen, wenn auch andere Gegenden nicht<br />

ausgeschlossen sind; ob freilich der von den resp. Autoren ange­<br />

nommene Grund der Blutungen, nämlich die durch die Gifte bewirkte<br />

bedeutende Herabsetzung des Blutdrucks, wirklich der zutreffende ist,<br />

dürfte denn doch mehr als zweifelhaft sein. Keinesfalls reicht diese<br />

Blutdruckerniedrigung aus, um die ausgedehnten und oft so massen­<br />

haften Blutungen zu erklären, welche bei der acuten Phosphor­<br />

vergiftung vorzugsweise im Fettgewebe, demnächst aber auch im Peri-<br />

und Endocardium, in Leber und Nieren, Nierenbecken und Harnblase,<br />

Llirn und Hirnhäuten, Lungen, Magen und Darmkanal, kurz in allen<br />

möglichen Organen auftreten. Der Phosphorvergiftung stehen in dieser,<br />

wie in manch' anderer Beziehung zwei höchst interessante Krankheiten<br />

nahe, die indess ätiologisch von jener sehr weit entfernt sind, nämlich<br />

die acute Leberatrophie und die schwere Form des mechanischen<br />

Icterus, der sog. Icterus gravis. Endlich darfauch die putride In-<br />

toxication hierher gezählt werden: denn auf die Einspritzung fauliger<br />

Flüssigkeiten in das Blut bildet sich bei Hunden sehr rasch eine<br />

Neigung zu kleineren und grösseren Blutergüssen im Magen, Darm­<br />

kanal, Mesenterium, Pleuren, Nieren und verschiedenen anderen<br />

Gegenden s , und auch beim Menschen sind unter analogen Verhältnissen,<br />

wenn putride Substanzen in die Säftemasse gelangt sind, allerlei<br />

kleinere und grössere Ecchymosen etwas sehr Gewöhnliches. Aber so<br />

häufig alle diese Vorkommnisse auch] sind, wir wissen, wie gesagt,<br />

bis heute nicht, ob die Blutungen aus geborstenen oder unverletzten<br />

Gefässen geschehen.<br />

377<br />

Des Ferneren ist eine Anzahl typischer Infectionskrankheiten<br />

durch eine, wie dies wohl genannt wird, hämorrhagische Dia­<br />

these ausgezeichnet. Die Blutungen sind öfters exquisit capillär, so<br />

bei dem Petechialtyphus und der Endocarditis ulcerosa,<br />

doch können sie bei einigen dieser Krankheiten sehr bedeutende<br />

Dimensionen annehmen, so bei dem gelben Fieber und bei den<br />

hämorrhagischen Pocken, zu welch letzteren man übrigens viel­<br />

fach jede mit reichlichen Hämorrhagien einhergehende Infectionskrank­<br />

heit rechnet, die unter ein anderweites wohlcharacterisirtesKrankheitsbild<br />

sich nicht unterbringen lässt, obschon hier sicherlich ganz verschieden-

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