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I. Herz.

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Blut mm' 389<br />

nicht erwarten dürfen, durch mikroskopische Prüfung Herstellungs­<br />

und Heilungsphänomene an ihnen feststellen zu können. Insbesondere<br />

fehlt, was ich noch einmal nachdrücklich betonen möchte, die Fest­<br />

setzung farbloser Blutzellen an den Durchtrittsstellen der Blutkörper­<br />

chen, mit denen die Beseitigung jeder Continuitätstrennung sich einleitet,<br />

hier durchaus.<br />

Was aber, werden Sie weiter fragen, wird aus dem ergossenen<br />

Blut? Für die fernere Geschichte des Extravasats ist es begreiflicher<br />

Weise völlig gleichgiltig, ob dasselbe per rhexin oder per diapedesin<br />

erfolgt ist: denn immer handelt es sich um Blut oder Bestandteile<br />

des Bluts, die ausserhalb der Gelasse sich befinden, und nun natur-<br />

gemäss die gleichen Schicksale erfahren werden. Dass Blut, welches<br />

in einer äusseren Wunde aus den Gefässen sich entleert, ganz einfach<br />

nach aussen abfliesst, brauche ich Ihnen natürlich nicht erst zu sagen;<br />

ebendasselbe geschieht bei Blutungen in solche Höhlen, welche frei<br />

nach aussen communiciren und aus denen das Blut leicht heraus<br />

kann, wie das Cavum uteri die Raehenhöhle, das Nierenbecken etc.<br />

Stösst dagegen die HerausschafTung des ergossenen Blutes auf Hinder­<br />

nisse, wie z. B. in Bronchiectasen oder in der Höhle eines Uterus,<br />

dessen Muttermund stenosirt ist, so verhält sich das Extravasat wie<br />

eines, das in einen geschlossenen präexistirenden Hohlraum gesetzt ist.<br />

Doch unterscheidet sich die Geschichte dieser inneren Hämorrhagien<br />

auch in keiner Weise von derjenigen der Blutungen, welche nicht in<br />

einen präformirten Hohlraum, sondern ins Gewebe geschehen sind.<br />

Denn selbst die Anwesenheit von Gewebstrümmern und Fetzen, die<br />

ja bei den grösseren Hämorrhagien, den Hämatomen und den hä­<br />

morrhagischen Heerden nie fehlen, beeinflusst die Schicksale eines<br />

Extravasats nicht wesentlich, da diese Dinge keiner weiteren Ent­<br />

wicklung fähig, sondern lediglich dem Untergang und dem Verschwin­<br />

den entgegengehen; ganz dasselbe gilt von dem nekrotisirenden Ge­<br />

webe in einem hämorrhagischen Infarct. Weit mehr als die Bei­<br />

mischung solcher zertrümmerter oder abgestorbener Gewebspartikeln<br />

kommt die Quantität eines Extravasats in Betracht, weil sehr na­<br />

türlicher Weise kleine Blutungen weit leichter vom Organismus über­<br />

wunden werden, als grosse.<br />

Für die ersten Schicksale ist aber selbst das völlig unerheblich,<br />

oh die Menge des vergossenen Bluts beträchtlich oder gering ist:<br />

immer nämlich tritt zuerst Gerinnung ein, und in das Coagulum<br />

sind dann die eventuellen Gewebstrümmer mit eingeschlossen. Ob

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