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I. Herz.

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234 Pathologie der Circulation.<br />

Störung der Blutbewegung, die übrigens an sich erheblich genug sein<br />

kann. Nicht anders bei der Arteriosklerose und dem atheromatösen<br />

Process; die dadurch gesetzte Verdickung der Intima mag das Gefässlumen<br />

noch so sehr beengen und andererseits die Erweiterung<br />

desselben durch Nachlass des Tonus noch so sehr erschweren, irgend<br />

etwas Anderes resultirt daraus, so lange das Endothel unversehrt<br />

ist, für die Circulation nicht. Vollends gilt dasselbe für die Verdickungen<br />

der Venenwand, die eine Folge chronischer Endophlebitis<br />

sind, und zwar hier erst recht, schon weil dieselben niemals so<br />

beträchtlich werden, als die Höcker und Platten der chronischen<br />

Endoarteritis.<br />

Während diese Processe zwar an den Gefässen kleinen Kalibers<br />

keineswegs fehlen, indess ihre Hauptentwicklung an den grösseren<br />

Arterien nehmen, kommt ein anderer pathologischer Zustand an Gefässen<br />

jeder Art und Grösse, an den allerkleinsten vielleicht noch<br />

häufiger als an den grösseren, vor, nämlich die Verfettung. Zahlreiche,<br />

oft vom blossen Auge sehr zierliche Fettflecke trifft man ungemein<br />

häufig in der Intima der Aorta und anderer grosser Arterien,<br />

desgleichen ist Verfettung der Muscularis an kleinen Arterien nichts<br />

seltenes, und vollends in der Adventitia von Arterien und Venen<br />

feinen Kalibers ein sehr gewöhnlicher Befund; aber selbst in der<br />

Capillarwand begegnet man z. B. im Hirn und anderen Orten oft<br />

genug mehr oder weniger zahlreichen Fetttröpfchen. Aber ein so<br />

häufiges Vorkomm niss die Gefäss Verfettung auch ist, so wenig Sicheres<br />

vermögen wir über ihre Bedeutung auszusagen. Gar manche Angaben<br />

giebt es freilich darüber in der Litteratur, und wollte man lediglich<br />

nach dem urtheilen, was alles schon in der Medicin auf Verfettung<br />

der Blutgefässe geschoben worden ist, so möchte man leicht versucht<br />

sein, derselben einen grossen Platz in unseren Erörterungen einzuräumen.<br />

Doch diese Angaben sind in ihrer Mehrzahl weit davon<br />

entfernt, bewiesen zu sein. Das ist allerdings ganz plausibel, dass<br />

in einer verfetteten Muscularis die contractile Kraft und der Tonus<br />

verringert sind, und ebenso mag die Annahme Manches für sich<br />

haben, dass verfettete Gefässe in ihrer Cohäsion eingebüsst, und deshalb<br />

brüchiger, leichter zerreisslich sind; auf das letztgenannte Moment<br />

werde ich noch gelegentlich der Gefässrupturen etwas genauer<br />

zu sprechen kommen. Aber von irgend einer anderweiten Störung<br />

der Circulation in Gefässen, in deren Wandungen eine Fettmetamor-<br />

phose Platz gegriffen hat, wissen wir jedenfalls etwas Sicheres nicht.

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