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I. Herz.

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Uertlicher Tod. Nekrose. 043<br />

gestorbenen Abschnitt durchspülen, er wird trotzdem nicht derb, son­<br />

dern seine Consistenz nimmt sogar ab bis zur Verflüssigung, und auf<br />

der anderen Seite genügt der Hinweis auf das Verhalten der proto-<br />

plasmareichen Gewebe post mortem, um die Unerlässlichkeit der Durch­<br />

strömung mit Lymphe für die Entstehung der Coagulationsnekrose<br />

darzuthun; denn von der letzteren muss die sog. Todtenstarre<br />

der contractilen und protoplasmareichen Gewebe wohl unterschieden<br />

werden, deren Producte nicht blos viel weniger derb sind, auch nicht<br />

die bald zu besprechenden histologischen Eigenthümlichkeiten der<br />

Coagulationsnekrose darbieten, sondern auch nur einen vorüber­<br />

gehend festen Aggregatzustand haben und nach kurzer Zeit sich<br />

wieder auflösen. Diese beiden Bedingungen müssen demnach erfüllt<br />

sein, wenn es zur echten Coagulation im Abgestorbenen kommen soll;<br />

da indess bei allen im Innern des Körpers belegenen Theilen es<br />

mindestens möglich und sogar sehr wahrscheinlich ist, dass sie,<br />

auch wenn sie aus irgend einem Grunde nekrotisch geworden, doch<br />

noch von Lymphe durchspült werden — dringen doch sogar Wander­<br />

zellen mit grosser Constanz in sie hinein! — so wird man Weigert<br />

darin zustimmen müssen, dass die im lebenden Organismus<br />

absterbenden, protoplasma reichen Körpertheile in der<br />

Regel der Coagulationsnekrose verfallen werden — sofern<br />

wenigstens die Coagulation nicht durch etwas Drittes verhindert wird.<br />

Das es solche Momente giebt, welche eine Gerinnung zu verhüten ge­<br />

eignet sind, wissen. Sie aus der Geschichte der entzündlichen Exsudate;<br />

denn damals (p. 311) konnten wir feststellen, dass das Eitergift die<br />

Fibrinbildung in den Exsudaten verhindert, ja schon gebildetes Fibrin<br />

aufzulösen vermag. In der Geschichte der Nekrose spielt hinsichtlich<br />

dieses Punktes eine noch grössere Rolle das Fäulnissferment: wo<br />

Fäulniss Platz gegriffen, ist es mit aller Coagulation zu Ende, viel­<br />

mehr erweicht und verflüssigt sich sogar dasjenige, was vorher schon<br />

fest geworden war.<br />

Immerhin bieten sich die Möglichkeiten zur Gerinnung des Nekro­<br />

tischen in so grosser Zahl, dass man nicht fehl gehen wird, wenn<br />

man in der Coagulationsnekrose vielleicht die häufigste Form erkennt,<br />

in der sich die Nekrose überhaupt im Körper präsentirt. Denn hier­<br />

her gehört zunächst die sehr grosse Mehrzahl aller durch Circulations­<br />

störung bedingten Nekrosen in protoplasmareichen Geweben, so die<br />

ganze Gruppe der sog. Infarcte, mögen dieselben durch Hämor­<br />

rhagien complicirt sein, wie die hämoptoischer Lungcninfarcte, oder<br />

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