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I. Herz.

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Geschwülste. —<br />

weise, greift vielmehr bei ihrem Wachsthum in die Nach bärge webe 1<br />

über und kann selbst die Entstehung zahlreicher gleichartiger Ge­<br />

schwülste an mehr oder weniger entlegenen Orten nach sich ziehen.<br />

Dass die beiden letztgenannten Eigenschaften, das Uebergreifen<br />

auf Nachbargewebe und die Metastasirung oder, wie man auch<br />

sagt, Generalisirung die unterscheidenden Kriterien der bösarti­<br />

gen Geschwülste ausmachen, brauche ich Ihnen gewiss nicht erst<br />

hervorzuheben.<br />

Fragen Sie nun nach den Gründen dieser überraschenden Un­<br />

gleichheiten in der Geschichte der Pseudoplasmen, so hat man die<br />

Thatsache, dass das Wachsthum völlig gleichartiger Geschwülste sich<br />

bald in massigen Dimensionen hält, bald dagegen ein fast unbegrenztes<br />

ist, kaum je zu erklären versucht, Der traumatischen und vollends<br />

der Infectionstheorie dürfte es in der That nicht leicht sein, sich mit<br />

derselben abzufinden. Mehr als eine Hypothese kann auch ich Ihnen<br />

freilich nicht bieten; doch ergiebt es aus unserer Auffassung sich ge-<br />

wissermaassen von selbst, dass entweder der embryonale Geschwulst­<br />

keim von vorne herein ungleiche Grösse und damit ungleiche Wachs­<br />

thum sfähigkeit besitzt, oder dass in der geringen, resp. reichlichen<br />

Zufuhr von Material, d. i. Blutzufuhr, der Grund des differenten<br />

Wachsthums liegt. Dass die vorhin erwähnte Erfahrung von dem<br />

lebhaften Wachsthum mancher, bis dahin lange klein und stationär<br />

gebliebener Gewächse in gewissen Lebensperioden — der Pubertät,<br />

der Zeit des starken Knochenwachsthums. der Schwangerschaft —<br />

oder auf Grund anderweit bedingter Congestivzustände nachdrücklich<br />

für die zweite Alternative spricht, liegt auf der Hand; doch mag<br />

für viele andere Fälle auch die erste zutreffen. Viel grösseres Ge­<br />

wicht wird gewöhnlich darauf gelegt, ob eine Geschwulst ein cen­<br />

trales oder peripheres Wachsthum habe: wobei man unter cen­<br />

tralem Wachsthum ein solches durch Vermehrung der Geschwulst­<br />

elemente selber versteht, während von peripherem dann gesprochen<br />

wird, wenn die Geschwulst sich durch Neubildung von der Um­<br />

gebung her vergrössert. Nun, Sie sehen unmittelbar, dass diese<br />

Trennung nur dann einen Sinn hat, wenn wirklich die Geschwülste<br />

aus dem fertigen Gewebe ihres Standortes hervorgehen, dass sie aber<br />

unserer Auffassung gegenüber vollkommen hinfällig ist. Denn wenn<br />

die Geschwülste sich, wie wir meinen, aus embryonalen Keimen entwickeln,<br />

so giebt es ein peripheres Wachsthum im angeführten<br />

Sinne überhaupt nicht; es bedarf deshalb auch keine- besonderen<br />

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