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I. Herz.

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Geschwülste. 747<br />

gesprochene Gesetzmässigkeit in Bezug auf ihre Lokalität<br />

innezuhalten pflegen. Die Enchondrome der Knochen ent­<br />

stehen niemals aus denjenigen Abschnitten eines Knochens, der sich<br />

knorplig erhält, d. h. aus dem Gelenkknorpel, sondern immer mitten<br />

aus dem fertigen Knochen selbst; und die der Weichtheile halten sich<br />

so überwiegend an die Parotis und den Hoden, dass dagegen alle<br />

übrigen Vorkommnisse ganz vernachlässigt werden dürfen. Die sub­<br />

cutanen Dermoide sind kaum jemals anderswo gesehen worden.<br />

als in der Gegend der Orbita, des Mundes und des Halses nebst<br />

Mediastinum anticum, von den tiefen dagegen sitzt die überwiegende<br />

Mehrzahl in den Ovarien und Hoden, vereinzelte hat man auch im<br />

Gehirne und im weiblichen Becken in der Nähe der Ovarien getroffen.<br />

Heterologe quergestreifte Myome sind ein fast ausschliessliches<br />

Privileg des Urogenitalsystems; wenigstens sind sie bisher niemals in<br />

einem andern Organ gesehen worden. Sollte das wirklich zufällig<br />

sein? oder sollte etwa nur das Bindegewebe der bezeichneten Lokali­<br />

täten die Fähigkeit besitzen, Knorpel, resp. Hautepithelien oder quer­<br />

gestreifte Muskelfasern hervorzubringen, während allem übrigen, histo-<br />

genetisch doch vollkommen gleichwerthigen Bindegewebe dieses Ver­<br />

mögen absolut fehlt? Und nun halten Sie dagegen die Hypothese,<br />

dass bei der ersten Anlage der Organe ein kleines entwicklungsge­<br />

schichtliches Versehen passirt ist, der Art, dass ein Zellenhaufen un-<br />

verwendet übrig geblieben, resp. an eine ungehörige Stelle gerathen<br />

ist! Die Enchondrome der Knochen, so sagen wir. entstehen aus dem<br />

fertigen Knochen, weil sie ihren Ausgang von embryonalen Knorpel­<br />

resten nehmen, die beim Aufbau des Knochens unverwendet und<br />

mitten im fertigen Knochengewebe liegen geblieben sind. Die Keime<br />

für die Enchondrome der Parotidengegend sind unverwendet gebliebene<br />

Partikel der knorpeligen Abschnitte der Kiemenbogen. und die<br />

Prädilectionsstellen der oberflächlichen Dermoide erklären sich in der<br />

allereinfachsten Weise, wenn man mit Lücke an fehlerhafte Vorgänge<br />

bei der Einstülpung der Haut behufs Bildung des Gesichts und Halses<br />

denkt. Sobald Sie Sich aber weiter der oomplieirten Vorgänge er­<br />

innern wollen, denen das Urogenitalsystem seine Entstehung ver­<br />

dankt, und insbesondere erwägen, in wie innigen räumlichen Be­<br />

ziehungen die erste Anlage desselben, der Wolffscho Körper, einerseits<br />

zum Hornblatt, andererseits zu den Urwirbeln steht, so macht es dem<br />

Verständniss keinerlei Schwierigkeit, wie gerade in den Hauptorganen<br />

des Urogenitalsystems sich sowohl Dermoide, als auch Muskel- und

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