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I. Herz.

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Blutung. 371<br />

der Organe mischt, und vor Allem erwägen wollen, aus welchen Be-<br />

standtheilen das Blut zusammengesetzt ist, so werden Sie doch bald<br />

zu dem Schlüsse kommen, dass es einzig und allein die rothen Blut­<br />

körperchen sind, an die Sie Siidi für die Diagnose eines Blutergusses<br />

halten können. Nun werden Sie freilich, wenn Sie auf ein Hämatom,<br />

einen hämorrhagischen Herd, ja selbst eine Suffusion stossen, ebenso<br />

wenig zweifelhaft sein, dass hier eine Gefässzerreissung geschehen sein<br />

müsse, als wenn Sie plötzlich einem Menschen Blut aus Mund und<br />

Nase hervorstürzen sehen, und ein Haufen klumpig geronnenen Blutes,<br />

der im Magen oder einer Lungencaverne liegt, wird Sie gewiss ver­<br />

anlassen, nach einem Loch in einem grösseren Gefäss zu suchen.<br />

Doch so sicher liegt die Sache keineswegs immer. Eine Ecchymose,<br />

die einem Capillarriss ihren Ursprung verdankt, ist ganz und gar nicht<br />

grösser, als die Anhäufungen rother Blutkörperchen, welche bei der<br />

Entzündung oder in einem Kaninchenohr, das geraume Zeit der<br />

arteriellen Blutzufuhr beraubt gewesen ist, als punkt- und streifen­<br />

förmige Blutungen schon vom blossen Auge imponiren. Dauert<br />

vollends die Diapedesis länger, wie beim hämorrhagischen Infarct nach<br />

der Verlegung einer Endarterie oder bei anhaltender venöser Stauung,<br />

so kann die Menge der extravasirten Blutkörperchen so beträchtlich<br />

werden, dass sie einem ansehnlichen hämorrhagischen Herd um Nichts<br />

nachgiebt, Ebensowenig, wie aus der Quantität, lässt sich aus der<br />

Form und Gestalt des Extravasats immer ein bestimmter Schluss<br />

ziehen. Ein stark blutiger Ascites kann ebenso gut von einer reich­<br />

lichen Beimischung von diapedesirten Blutkörperchen zum Transsudat<br />

herrühren, als von gleichzeitigen Gefässrupturen, und der echte hä­<br />

morrhagische Infarct sieht ganz genau so aus wie eine parenchymatöse<br />

Blutung des betreffenden Körpertheils. In manchen Fällen wird, wo<br />

die makroskopische Diagnose im Stich lässt, noch auf mikrosko­<br />

pischem Wege eine Entscheidung gewonnen werden, wenn wenigstens<br />

der betreffende Theil sehr bald nach der Blutung untersucht werden<br />

kann. Denn bei der Haemorrhagia per diapedesin, wie wir bei dieser<br />

Sachlage wohl getrost sagen dürfen, wird man neben den punkt­<br />

förmigen Eeehymosen oder umfänglicheren Anhäufungen von Blut­<br />

körperchen die Capillaren von einzelnen derselben eingescheidet, ja<br />

vielleicht noch etliche Körperchen im Durchschneiden finden — was<br />

bei der Haemorrhagia per rhexin selbstverständlich nicht vorkommt.<br />

Immerhin wird man, besonders beim Menschen, nicht oft in der Lage<br />

sein, eine derartige genaue mikroskopische Untersuchung der feinsten<br />

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