12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

388 Pathologie der Circulation.<br />

bewirkt, sondern auch nach einer künstlichen Verlegung des Lumen<br />

des verletzten Gefässes, einer Ligatur, erst den definitiven Verschluss<br />

desselben herbeiführt. Ein Ligaturfaden, gleichviel aus<br />

welchem Stoff er besteht, muss nach einiger Zeit durchschneiden oder<br />

sich lockern oder resorbirt werden, und damit würde sofort die Blutung<br />

von Neuem beginnen, wenn nicht inzwischen ein Thrombus sich<br />

an der Ligaturstelle etablirt hätte. Wie das im Detail vor sich geht<br />

und welches die weitere Geschichte des Thrombus ist, insbesondere<br />

wie er sich gewöhnlich organisirt zu gefässhaltigem Bindegewebe,<br />

Alles das haben wir früher bereits besprochen. Durch einen derartigen<br />

Vorgang wird demnach die Lichtung des Gefässes definitiv<br />

unterbrochen, und das fernere Ueberströmen des Blutes aus dem diesseits<br />

der Wunde gelegenen Abschnitt des Gefässes in den jenseitigen<br />

kann lediglich auf dem Wege der Collateralen geschehen. Eben dasselbe<br />

ist auch der Ausgang gar mancher Thrombose, durch die eine<br />

Hämorrhagie spontan zum Stillstand gekommen ist; wenn nämlich der<br />

Thrombus so gross geworden ist, dass er das ganze Lumen des Gefässes<br />

ausfüllt, resp. sich später nicht eine Canalisation herstellt. In<br />

vielen Fällen aber kommt es gar nicht zu einem völlig obstruirenden<br />

Thrombus nach einer Gefässverletzung, sondern die Thrombose beschränkt<br />

sich auf die Bildung eines wandständigen niedrigen Hügels,<br />

der die Rissstelle verlegt, aber noch einen mehr oder weniger grossen<br />

Theil der Gefässlichtung frei lässt. Weiterhin pflegen auch diese<br />

wandständigen Thromben sich zu organisiren und dann bleibt vollends<br />

nichts übrig, als eine geringfügige Verdickung derjenigen Wandsteile,<br />

wo der Riss gesessen, und für die Blutströmung im Innern des<br />

Gefässes resultiren fortan keinerlei störende Folgen. Dieser erwünschteste<br />

Heilungsvorgang kommt an Gefässen jedes Kalibers gelegentlich<br />

zur Beobachtung; selbst eine Capillarruptur braucht nicht<br />

nothwendig zum Untergang des Haarröhrchens zu führen, und andererseits<br />

sind wiederholt Heilungen von <strong>Herz</strong>wunden auf diesem Wege gesehen<br />

worden. Alles dies bezieht sich selbstverständlich nur auf die<br />

echten Hämorrhagien per rhexin. Für die Diapedesisblutung aber bedarf<br />

es ja gar nicht besonderer anatomischer Vorgänge, um das<br />

Sistiren derselben herbeizuführen. Vielmehr hört dieselbe auf, sobald<br />

ihre Ursache geschwunden ist, resp. wenn die Capillarwände ihre normale<br />

Durchlässigkeit wiedergewonnen haben. Da aber Capillaren, aus<br />

denen eine selbst reichliche Diapedesis geschieht, sich in ihrem optischen<br />

Verhalten in nichts von normalen unterscheiden, so wird man auch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!