12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung. 509<br />

legung, dass die letztere es auch ganz wesentlich ist durch welche<br />

die normale Beschaffenheit der einzelnen Apparate und Organe bedingt<br />

ist. Denn der thierische Organismus und seine Apparate arbeiten<br />

bekanntlich nicht wie eine Maschine, welche, während sie arbeitet,<br />

selbst ganz unverändert bleibt und lediglich von aussen ihr zugeführte<br />

lebendige Kräfte in andere verwandelt. Vielmehr beruht die ge­<br />

summte Arbeitsleistung aller Apparate des Körpers und damit dieses<br />

selbst, auf chemischen Processen, die in ihm ablaufen, mittelst<br />

deren Spannkräfte in lebendige Kräfte umgesetzt werden. Die Ge-<br />

sammtsumme dieser chemischen Processe bezeichnen wir mit dem<br />

Ausdruck des Stoffwechsels, und wir sprechen von einem Stoff­<br />

wechsel des Gesammtorganismus, sowie von einem Stoffwechsel seiner<br />

einzelnen Theile. Wie durch den Gesammtstoffwechsel der ganze<br />

Organismus, so werden durch den Stoffwechsel der einzelnen Theile<br />

diese selbst in normaler Beschaffenheit erhalten; und jede Störung<br />

dieses Stoffwechsels muss die Beschaffenheit der Apparate alteriren.<br />

Wollen wir also vor der Erörterung der Pathologie der speciellen<br />

Functionen erst einen Hinblick gewinnen in die Bedingungen, unter<br />

denen die einzelnen Apparate ihre regelrechte Beschaffenheit erhalten,<br />

resp. einbüssen, so heisst das nichts Anderes, als eine Erörterung<br />

des Stoffwechsels jener. Wir können aber noch einen Schritt<br />

weiter gehen. Denn es dürfte wohl gegenwärtig von Niemandem be­<br />

stritten werden, dass die Vorgänge, welche die Ernährung der Organe<br />

und Gewebe vermitteln, in ihren Elementar theilen geschehen.<br />

Das aber sind Zellen oder wenigstens Zellenderivate, wie die<br />

Muskel- oder Nervenfasern, wie die Fasern und die Intercellular-<br />

substanz des Bindegewebes, und so ist es gerade dieser Theil der<br />

Pathologie, wo das cellulare Princip in sein volles Hecht tritt.<br />

In der That ist auch von den ausgesprochenen Gegnern der Cellular-<br />

pathologie die Berechtigung derselben für die Analyse der patho­<br />

logischen Ernährungsprocesse rückhaltslos anerkannt wurden, und<br />

nach dem eben Gesagten kann eine wissenschaftliche Pathologie der<br />

Gewebsernährung auch nur auf cellularpathologischer Grundlage unter­<br />

nommen werden.<br />

Wäre nur das Fundament ein besseres, auf dem wir weiter bauen<br />

könnten! Aber wenn wir nach den physiologischen Kenntnissen auf<br />

diesem Gebiete fragen, so giebt es eine Reihe ganz ausgezeichneter<br />

Arbeiten über den Gesammtstoffwechsel, durch die das gegenseitige<br />

Verhältniss der Gesammteinnahmen und Ausgaben des thierischen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!