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I. Herz.

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290 Pathologie der Circulation.<br />

im Gegentheil glaube ich sogar den etwaigen schweren Verlauf<br />

derselben zum grossen Theil auf ihre Action zurückführen zu dürfen.<br />

Aber zu Mehrerem berechtigen meines Erachtens unsere Erfahrungen<br />

nicht, und insbesondere halte ich es für durchaus unstatthaft, die<br />

ganzen traumatischen Entzündungen überhaupt als Baeterienwirkung<br />

aufzufassen, wie das von einigen Seiten, mit besonderer Lebhaftigkeit<br />

von Hueter 49 versucht worden ist. Diese Auffassung ist zuerst aus<br />

einem Versuch von Zahn"' 0 abgeleitet worden, der die Entzündung<br />

nach Bloslegung des Mesenterium beim Frosche ausbleiben sah, wenn<br />

er Sorge trug, dass die Luft, der das Mesenterium exponirt worden,<br />

frei von Keimen war. Weiterhin hat Hueter gemeint, jener Auffassung<br />

durch eine Reihe von Experimentalarbeiten seiner Schüler 5 '<br />

eine sichere Stütze zu verleihen, mittelst welcher der Nachweis versucht<br />

worden, dass Injectionen von Silber- und Chlorzinklösungen,<br />

sowie Verbrennungen durch glühendes Metall, subcutan und aseptisch<br />

applicirt, keinerlei Entzündungen bewirken und solche nur dann hervorrufen,<br />

wenn zugleich den Entzündungserregern der Luft Zutritt in<br />

und um das touchirte Gewebe verstattet werde. Mit besondrem Nachdruck<br />

beruft man sich ferner auf die Erfolge des Lister sehen Operations-<br />

und Verbandverfahrens, welches jede Entzündung von den<br />

Wunden fern halten soll. Nun, was den Zahn sehen Versuch anlangt,<br />

so lasse sich mit dessen angeblichem Resultat schon der Umstand<br />

schwer in Einklang bringen, dass die Frösche auf die Application<br />

von Faulflüssigkeiten und gefaulten Partikeln gar nicht in der<br />

Weise der höheren Thiere mit heftiger Entzündung zu reagiren pflegen;<br />

jedenfalls ist bei der Wiederholung des Zahn*sehen Versuchs in<br />

meinem Breslauer Laboratorium Lassar nicht zu demselben Resultate<br />

gekommen. Er fand im Gegentheil, dass auch bei Anwendung der<br />

allergrössten Kautelen niemals die Entstehung einer Entzündung an<br />

dem aus der Bauchhöhle hervorgeholten Mesenterium verhindert werden<br />

konnte. Sie entwickelt sich genau in der gewöhnlichen typischen<br />

Weise, und wir werden wohl nicht fehl gehen, wenn wir auch hier<br />

als die eigentliche Ursache der Entzündung den Umstand ansehen,<br />

dass die Gefässe nach der Entfernung des Mesenterium aus der Bauch­<br />

höhle in völlig von den normalen abweichende Verhältnisse gekommen<br />

sind, wobei es nicht unwahrscheinlich ist, dass auch nekrotisirende<br />

Vorgänge an der äussersten Oberfläche des Mesenterium im Spiele<br />

sind. Ist demnach Zahn, wie es scheint, durch einen Zufall ge­<br />

täuscht worden, wie er bei den grossen zeitlichen Differenzen im Ver-

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