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I. Herz.

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(»ertlicher Tod. Nekrose. obo<br />

lassen, obwohl die Circulation durch die sämmtlichen Nierengefässe<br />

sich vollkommen und, wie es scheint, dauernd wiederherstellt. Aehn-<br />

liche Differenzen in ihrem Verhalten zeigen die diversen Gewebe<br />

gegenüber den nekrotisirenden Einflüssen der zweiten Kategorie. Hier<br />

beruht es theilweise auf sehr evidenten Verschiedenheiten in der Ein­<br />

richtung der Gewebe, so der ungleichen Härte oder Elastieität, dass<br />

z. 13. dieselbe stumpfe Gewalt, welche Theile des Gehirnes unfehlbar<br />

mortilicirt, für Haut, Bindegewebe und vollends Knochen durchaus<br />

harmlos ist: auch die ungemeine Empfindlichkeit der Hirnsubstanz<br />

gegen Wasserverlust ist den Chirurgen längst bekannt.<br />

Aber dies Moment der Widerstandsfähigkeit gegen nekrotisirende<br />

Einwirkungen spielt eine noch viel grössere Rolle in der Pathologie.<br />

Damit ein Körpertheil, dessen Zellen lebenskräftig und ordentlich<br />

leistungsfähig sind, absterbe, muss die Circulation mehr oder weniger<br />

hinge Zeit völlig unterbrochen sein, und auf der andern Seite bedarf<br />

es in einem Theil mit regelmässiger Circulation chemisch oder mecha­<br />

nisch desorganisirender Einflüsse von einer nicht unbeträchtlichen<br />

Stärke, um denselben zu mortificiren. Wie aber, wenn eine dieser<br />

Bedingungen nicht vollständig erfüllt ist? wenn die Circulation<br />

eines Theils schwach oder fehlerhaft, wenn die Zellen mangelhaft<br />

organisirt und von geringer Leistungsfähigkeit sind? Nun der Effect<br />

ist in der That derjenige, welchen wohl Jeder a priori vorhersagen<br />

möchte, dass nämlich unter diesen Umständen viel geringere<br />

Schädlichkeiten der einen oder der anderen Kategorie ausreichen,<br />

Erand herbeizuführen. An Gelegenheiten, diesen Satz durch Ex­<br />

periment oder Erfahrung zu erhärten, fehlt es begreiflicher Weise<br />

nicht. Denn jede Anämie, auf allgemeiner und besonders auf lokaler<br />

Grundlage, jede venöse Stauung, jede entzündliche Kreislaufsstörung<br />

involvirt für den betroffenen Theil ja eine fehlerhafte oder unzu­<br />

reichende Circulation, und wenn wir das Verhalten anämischer, ge­<br />

stauter oder entzündeter Theile gegen mechanische oder chemische<br />

oder thermische Insultationen prüfen, so können wir leicht Aufschluss<br />

über die uns beschäftigende Frage erhalten. Wenn Sie ein Kaninchen­<br />

ohr, das durch Unterbindung der gleichseitigen Carotis und der Auri-<br />

cularis posterior hochgradig anämisch gemacht worden, in heisses Wasser<br />

tauchen, so genügt ein geringerer Hitzegrad, resp. ein viel kürzerer<br />

Zeitraum, um Gangrän des Ohrs herbeizuführen; und bestreichen Sie<br />

ein solches Ohr mit Crotonöl, so stellt sich nicht selten statt Ent­<br />

zündung mehr oder weniger ausgedehnte Nekrose ein oder wenigstens<br />

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