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I. Herz.

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Entzündung. ^ 80<br />

kurzen Besprechung zu unterziehen. In unseren einleitenden Ver­<br />

suchen haben wir von Entzündungsursachen, abgesehen von der länger<br />

andauernden Ischämie, die im natürlichen Lauf der Dinge wohl kaum<br />

vorkommen dürfte, die Entzündung in Folge von Einwirkung extremer<br />

Temperaturen kennen gelernt, d. i. die Entzündung durch Ver­<br />

brühung oder Erfrierung; ferner die durch chemische Einwir­<br />

kungen, welche wir gewöhnlich als Aetzungen und die Processe als<br />

toxische Entzündungen zu bezeichnen pflegen. Hierhergehören die<br />

directen Aetzungen, sei es durch Application eines Aetzmittels, sei es<br />

durch Inoculation einer giftigen Substanz, z. B. durch Jnsectenbiss;<br />

andere Beispiele dafür sind die Gastritis nach Genuss von grossen<br />

Dosen Alkohol oder anderen Giften, die Myositis durch in die Muskeln<br />

eingedrungene Trichinen. Hierher aber sind auch solche Vorgänge<br />

zu rechnen, wo gewisse schädliche Substanzen, die dem Organismus<br />

einverleibt worden oder in ihm entstanden sind, an bestimmten Orten<br />

sich vorzugsweise ansammeln, resp. hier ausgeschieden werden, und<br />

deshalb die Gefässe dieses Körpertheils am stärksten lädiren; Bei­<br />

spiele dafür sind die Stomatitis nach Quecksilbergebrauch, der Schnupfen<br />

nach Jod, die Nephritis nach Canthariden und auch die Arthritis<br />

der Gichtiker. Aber das Gebiet der toxischen Entzündungen im wei­<br />

teren Sinne, d. h. der durch chemische Einwirkungen auf die Gefässe<br />

eines Körpertheils hervorgerufenen, ist noch bedeutend umfänglicher.<br />

Denn ganz ohne Frage gehören hierher alle Entzündungen, welche<br />

durch abnorme innere Umsetzungen von Flüssigkeiten oder Geweben<br />

erzeugt werden, die mit Gefässen in Berührung stehen oder gerathen.<br />

Dahin müssen wir aber nicht blos die Mund- oder Magenentzündun­<br />

gen rechnen, welche durch abnorme gährungsartige Zersetzungen von<br />

Nahrungsbestandtheilen, mit besonderer Vorliebe bekanntlich bei Säug­<br />

lingen entstehen, auch nicht blos die Peritonitis nach Perforation des<br />

Darms und Hineingelangen von zersetztem und fauligem Darminhalt<br />

in die Bauchhöhle, oder die früher besprochenen sogenannten metasta­<br />

tischen Abscesse, welche um puriforme Emboli sich entwickeln, son­<br />

dern eben das gilt ganz besonders von den Entzündungen um abge­<br />

storbene Körpertheile. Denn um diese bleibt die Entzündung<br />

niemals aus, obwohl ihre Intensität dabei ausserordentlichen Schwan­<br />

kungen unterworfen ist. Sollten Sie aber meinen, dass gerade dies<br />

ein Moment sei, das im Organismus keine so bedeutende Rolle spiele<br />

und darum kaum verdiene, unter den wichtigsten Entzündungsursaehen<br />

angeführt zu werden, so will ich zwar den späteren eingehenderen

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