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I. Herz.

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532 Pathologie der Ernährung.<br />

Temperaturen Ihnen Beispiele erwähnt, und eine sehr einfache Ueberlegung<br />

ergiebt sogar, dass das ziemlich häufig vorkommen muss.<br />

Denn Sie wissen aus dem Früheren, dass Gefässe, die durch ein<br />

nekrotisirtes Gewebe führen, thrombosiren, und so kann es hinterher<br />

nicht blos zuweilen schwierig sein, die eigentliche Ursache des Brandes<br />

festzustellen, sondern es kann sogar eine primäre Nekrose einer Stelle<br />

eine seeundäre der Nachbarschaft herbeiführen. Bedeutsamer, als diese<br />

Verhältnisse, deren Analyse auf einfachen Principien beruht, greift in<br />

die Aetiologie des Brandes ein anderer Umstand ein, den wir schon<br />

bei den Wärme- und Kältenekrosen berücksichtigen mussten, nämlich<br />

die ausserordentlich ungleiche Lebenszähigkeit oder, richtiger<br />

ausgedrückt, Widerstandsfähigkeit der verschiedenen Gewebe<br />

gegen mortificirende Einflüsse. Ein Theil, welcher der Blutzufuhr<br />

vollständig beraubt ist, stirbt ab; das geschieht ausnahmslos,<br />

aber der eine nekrotisirt sehr bald nach dem Wegfall der Circulation,<br />

der andere erst um Vieles später. Wenn Sie fragen, woran der Eintritt<br />

des Zellentodes sich dabei erkennen lässt, so sind allerdings alle<br />

die Zeichen, welche auf dem Wegfall sämmtlicher Functionen beruhen,<br />

um deswillen trügerisch, weil sie mit demselben Recht auch auf den<br />

Mangel der Circulation bezogen werden können; dasselbe gilt in Bezug<br />

auf die Empfindlichkeit und an den äusseren Körpertheilen hinsichtlich<br />

ihrer Temperatur. Doch giebt es ein sehr sicheres Reagens auf<br />

den Eintritt der Nekrose wegen Unterbrechung der Blutzufuhr: das<br />

ist die Möglichkeit einer Wiederherstellung des Theils, also seines<br />

Weiterlebens nach Erneuerung der Circulation in ihm. In dieser Beziehung<br />

zeigen nun die diversen Organe die grösstmöglichen Verschiedenheiten.<br />

Theile des Gehirns, der Niere, des Darms fallen<br />

schon sehr bald, sicher wohl 1—2 Stunden nach der Unterbrechung<br />

der Blutzufuhr, der Nekrose anheim, während die Haut und Muskeln<br />

selbst 10—12 Stunden und mehr der Circulation völlig entbehren<br />

können, ohne dass das Vermögen, die Stoffwechselprocesse zu unterhalten<br />

und zu bethätigen, in ihnen erlischt, Es hängt dies z. Th.<br />

wohl mit der ungleichen Widerstandsfähigkeit der Gefässe in den verschiedenen<br />

Organen gegen Anämie zusammen; doch ist hierbei das Entscheidende<br />

gewiss die respective Empfindlichkeit der Elementartheile.<br />

Hat doch sogar Litten"' den Nachweis geführt, dass eine<br />

1V2—2stündige Ligatur der A. renalis bei Kaninchen genügt, um<br />

nach Wiederbeseitigung des Verschlusses die Epithelien der gewundenen<br />

Harnkanälchen zum grössten Theil der Nekrose verfallen zu

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