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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>. 43<br />

Ausgang cinestheils in Schrumpfung, andcrntheils in Ulceration,<br />

Defectbildung, Durchlöcherung genommen hat, letzteres nicht selten,<br />

nachdem es vorher zur Bildung von kleinen Klappenaneurysmen<br />

gekommen ist. Für eine Minderzahl von Fällen kann aber nicht be­<br />

stritten werden, dass die Klappen schliessungsunfähig sind, ohne vor­<br />

hergegangene Endocarditis valvularis. Ich habe hier die sogenannte<br />

relative Insufficienz im Auge, bei der die ganz normalen Klappen,<br />

die lange Zeit gut und ganz genügend funetionirt haben, wegen neuer­<br />

dings eingetretener abnormer Erweiterung der betreffenden <strong>Herz</strong>- oder<br />

Gefässhöhlen zu kurz geworden sind, um nun noch die so viel geräu­<br />

migeren Ostien zu decken. Solch relativer Insufficienz oder, wie man<br />

wohl besser noch sagt, Incontinenz, begegnet man am häufigsten an<br />

der Tricuspidalis, aber auch gelegentlich an den Klappen des linken<br />

<strong>Herz</strong>ens, die sonst alle beide, die Aortenklappen allerdings noch häu­<br />

figer, als die Mitralis, mit Vorliebe durch wirkliche Endocarditis in-<br />

continent werden. Hinsichtlich des Effectes auf den Blutstrom kann<br />

es natürlich keinen Unterschied bedingen, ob die Insufficienz so oder<br />

so zu Stande gekommen ist. Welches aber ist dieser Effect?<br />

Ganz allgemein gesagt, muss durch jede Klappenincontinenz ein<br />

Theil des Blutes aus seiner normalen Richtung abgelenkt werden und<br />

deshalb in dieser fehlen; will man aber den Einfluss auf die Blut­<br />

bewegung durch das <strong>Herz</strong> in schärferer Weise kennen lernen, so ist<br />

es unerlässiieh, die betreffenden Klappen einzeln iiFs Auge zu fassen.<br />

Am einfachsten gestaltet sich Alles bei den Insuffizienzen der arte­<br />

riellen Klappen. Denn hier ist die Folge der Incontinenz, dass wäh­<br />

rend der Diastole der Ventrikel ein Theil des Blutes aus der<br />

Aorta oder Pulmonalis in die resp. Kammer zurückfliesst,<br />

diese mithin in der Diastole von zwei Seiten mit Blut gespeist wird,<br />

nämlich von der normalen Vorhofs- und der fehlerhaften arteriellen<br />

Seite. Etwas complicirter liegt die Sache bei den Insuffizienzen der<br />

atrioventricularen Klappen. Nehmen wir zuerst die Mitralklappe, so<br />

wird ein Theil des Blutes, welches während der Diastole in den linken<br />

Ventrikel eingeströmt, in der nächsten Systole durch die inrontinente<br />

Vorhofsklappe zurückgeworfen, mindestens in den linken Vorhof; ob<br />

auch bis in die Lungen, resp. wie weit in diese, das wird verschieden<br />

sein je nach dem Grad der Insufficienz, der Muskelstärke der Ven­<br />

trikel etc. Nun aber wollen Sie bedenken, dass die Dauer der Riiek-<br />

wärtsbewegung eine sehr kurze ist und nur den Theil der Kammer-<br />

systole anhält, während dessen das steile Ansteigen des Ventrikel-

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