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I. Herz.

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Chronische Anämien. 465<br />

Scharfe histologische Differenzen zwischen diesen und anderen chro­<br />

nischen Miizhyperplasien hat man freilich bislang noch nicht festzu­<br />

stellen vermocht; so findet man beispielsweise die blutkörperhaltigen<br />

Zellen, die bei der Anaemia splenica in der Milz regelmässig in<br />

grosser Zahl vorzukommen pflegen, auch in der leukämischen, der<br />

Fibermilz u. s w. Immerhin liegt hier doch ein ausgesprochener patho­<br />

logischer Zustand an einem Organe vor, dessen innige Beziehungen zur<br />

Bildung, resp. Zerstörung der Blutkörperchen ja über allen Zweifel er­<br />

haben sind. Des Ferneren gehört auch von der Ade nie Trousseau's,<br />

der Hodgkin sehen Krankheit oder der Pseudoleukämie Etliches<br />

hierher. Doch ist hier einige Vorsicht in der Deutung geboten, so<br />

lange das vorliegende Bcobachtungsmaterial nicht besser kritisch<br />

gesichtet ist, als bisher. Denn mit Recht hat Virchow 2 *' 1 darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass in der einschlägigen Casuistik eine Anzahl<br />

Fälle mit unterlaufen, welche unzweifelhaft zur Lymphosarkoma-<br />

tose gerechnet werden müssen, d. h. zu einem Geschwulstprocess,<br />

der uns später beschäftigen wird, und zu dem die allgemeine Anämie<br />

in keinem anderen Verhältniss steht, als zu jeder Sarcomatose oder<br />

Carcinose von gleicher Bösartigkeit. Von den nach Ausschluss dieser<br />

noch übrigen Fällen scheinen mir besonders diejenigen für unsere Frage<br />

in Betracht zu kommen, wo post mortem eine weit verbreitete zelligc<br />

Hyperplasie der Lymphdrüsen und lymphatischen Follikel, öfters zu­<br />

gleich mit Milzvergrösserung, und massenhafte zellige Einlagerungen in<br />

das interstitielle Gewebe der Leber und der Nieren, kurz Veränderungen<br />

gefunden wurden, die vollkommen mit denen der echten Leukämie<br />

übereinstimmen — obwohl die Zahl der farblosen Körperchen im Blute<br />

durchaus nicht vermehrt war, letzteres vielmehr lediglich die vorhin<br />

geschilderte Beschaffenheit chronisch-anämischen Blutes darbot 27 .<br />

Täuscht mich endlich nicht Alles, so dürfte auch diejenige<br />

Form der Anämie, welche nach Biermer's 28 Vorgang gewöhnlich<br />

progressive pernieiöse Anämie genannt wird, ihr Contingent zu<br />

den essentiellen im engern Sinne stellen. Und zwar sind es hier<br />

nicht die Lymphdrüsen und auch nicht die Milz, welche auffällige<br />

Veränderungen zeigen, sondern das Knochenmark. Wenigstens zeigt<br />

in einer Reihe gerade der typischesten Fälle dieser Krankheit das<br />

Knochenmark eine Beschaffenheit, welche in der auffälligsten Weise<br />

von der Norm differirt; denn statt der gewöhnlichen gelben Farbe<br />

und des fettigen Glanzes, welchen das Mark der Röhrenknochen Er­<br />

wachsener in der Regel darbietet, ist es in diesen Fällen dunkel-<br />

Cohnluim, Allgemeine Pathologie. 2. Autl. 30

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