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I. Herz.

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Verfettung. 639<br />

intermuskulären Bindegewebe eines hochgradig atrophischen Muskels<br />

abgelagert ist, unterscheidet sich weder makroskopisch , noch mikro­<br />

skopisch von dem des bestgemästeten Panniculus — obschon es das<br />

Merkmal des atrophischen Ursprungs nur zu deutlich an der Stirn<br />

trägt. In Wirklichkeit lässt sich eine derartige morpholo­<br />

gische Differenz in keiner Weise aufrecht erhalten. Das<br />

Fett, wo es als ungelöster Körper auftritt, erscheint zuerst immer in<br />

Gestalt feinster Tröpfchen und Körnchen, die durch die bekannten<br />

Reactionen charakterisirt sind; sobald seine Menge ein Wenig zunimmt,<br />

so treten die feinsten Körnchen zu kleinen Tropfen mit starkem Licht­<br />

brechungsvermögen zusammen, und weiterhin hängt es lediglich von<br />

der, wenn ich so sagen darf, molekularen Structur der Zellen ab, ob<br />

die kleinen Tropfen, wenn ihrer mehrere werden, zu grossen sich ver­<br />

einigen und zusammenfliessen oder nicht. In den Zellen des Fett-<br />

und lockeren Zellgewebes, des Knochenmarks, der Leber, des Knorpels<br />

entstehen ausnahmslos, sobald Fett genug da ist, grosse Oeltropfen,<br />

während in den Muskelfasern, glatten wie quergestreiften, in den<br />

Epithelien der Niere, der Lunge, der krebsigen Geschwülste, ebenso<br />

in den Endothelzellen der Gefässwände u. s. w. ein Zusammenfliessen<br />

der feinen Tropfen, mögen ihrer auch noch so viele sein, niemals<br />

statt hat. In den Talg- und Milchdrüsen endlich findet man Tropfen<br />

jedes Kalibers.<br />

Uebcrdies, sobald Sie Sich der Entstehungsgeschichte der Ver­<br />

fettung erinnern, und Sie dessen eingedenk sind, dass sämmtliches<br />

Fett, welches Sie in den Zellen aller Organe, mit Ausnahme der<br />

eigentlichen Fettdepots, antreffen, an Ort und Stelle aus Eiweiss ab­<br />

gespalten und einerseits nicht verbrannt, andererseits nicht weggeführt<br />

ist, so werden Sie schwerlich erwarten, dass ausgesprochene morpho­<br />

logische Unterschiede im Verhalten des F^ettes es andeuten werden,<br />

ob das zerlegte Eiweiss der Zelle wieder ersetzt worden ist oder nicht.<br />

Eher könnte man sich einigen Erfolg von der chemischen Unter­<br />

suchung des gesammten verfetteten Organs versprechen. Denn bei<br />

der fettigen Atrophie muss sich nothwend iger Weise ein<br />

viel höheres pro centisch es Verhältniss des Fettes zu den<br />

übrigen festen Bestandteilen herausstellen, als bei der<br />

Anhäufung von Mästungsfett in dem Organ. Auch haben<br />

Untersuchungen, welche Perls' 5 unter diesem Gesichtspunkt an ver­<br />

schiedenen Fettlebern anstellte, ein ganz befriedigendes und mit jener<br />

Voraussetzung ausreichend übereinstimmendes Resultat ergeben. Doch

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